Große Mausohren auf Haus Düsse

NABU verleiht Haus Düsse die erste Plakette "Fledermausfreundliches Haus" im Kreis Soest

Haus Düsse erhält die erste Plakette "Fledermausfreundliches Haus" für den Kreis Soest

Das Versuchs- und Bildungszentrums Haus Düsse der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wurde heute durch den NABU NRW mit der ersten Plakette "Fledermausfreundliches Haus" im Kreis Soest ausgezeichnet. NABU-Landesvorsitzender Josef Tumbrinck überreichte dem Leiter von Haus Düsse, Dr. Arne Dahlhoff, die Plakette mit der dazu gehörenden Urkunde und bedankte sich für das den Fledermäusen seit Jahrzehnten gewährte Wohnrecht.

Auf dem Dachboden des Haupthauses befindet sich seit Jahrzehnten eine Wochenstube des Großen Mausohrs. "Die Mausohrenkolonie dürfte uralt sein. Bereits vor etwa 40 Jahren hab ich davon erfahren und die Kolonie seitdem kontrolliert", so Dr. Henning Vierhaus, Fledermausexperte des NABU im Kreis Soest, der Haus Düsse für die Auszeichnung vorgeschlagen hatte. Etwa 40 Fledermaus-Weibchen gebären hier jedes Jahr ihre Jungtiere und ziehen sie groß. Seit dem Jahr 2004 ist der Schutz der Fledermauskolonie auf Haus Düsse durch eine gemeinsame Vereinbarung zwischen Landwirtschaftskammer NRW, Gemeinde, Kreis und Land geregelt.

"War das Große Mausohr in den 50er Jahren noch häufig in NRW zu finden, gilt es heute bei uns als stark gefährdet", erklärte Sarah Sherwin, Projektkoordinatorin. Das Große Mausohr sei unsere größte heimische Fledermausart und ein typischer Bewohner auf Dachböden. Dort hängen sie frei sichtbar an Balken, Ziegeln oder Dachlatten. Der Schutz solcher alten Wochenstuben sei besonders wichtig für den Erhalt der landesweiten Population. "Als ortstreue Tiere nutzen Fledermäuse für sie gut geeignete Quartiere über Jahre immer wieder. Ein geeignetes Sommerquartier zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es trocken, warm und zugluftfrei ist", so Sherwin weiter.

Die Aktion wird gemeinsam vom NABU NRW und dem Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen getragen. Ziel des Projektes ist es, die Akzeptanz für Fledermäuse und deren Quartiere in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Quartiere zu erhalten und neue zu schaffen. Menschen, die sich für Fledermäuse engagieren und sie in ihren Häusern dulden, werden vom NABU zusammen mit dem Landesfachausschuss Fledermausschutz mit einer Plakette "Fledermausfreundliches Haus" ausgezeichnet. Landesweit erhielten bisher 240 Häuser die Plakette.

Weitere Informationen zum Projekt und den Teilnahmemöglichkeiten gibt es beim NABU NRW unter www.fledermaus-willkommen.de.