Ergänzungsexkursion 2: Auf dem Rad durch Münster

Oberbürgermeister Markus Lewe
Oberbürgermeister Markus Lewe ist in Münster regelmäßig auf dem Rad unterwegs. Foto: Presse- und Informationsamt der Stadt Münster


Radfahrer auf der Promenade in MünsterBild vergrößern
Radfahrer auf der Promenade in Münster


Gebäude der Landwirtschaftskammer in MünsterBild vergrößern
Gebäude der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen am Nevinghoff in Münster


Am Dortmund-Ems-Kanal in MünsterBild vergrößern
Am Dortmund-Ems-Kanal in Münster


Münster hat in Sachen Fahrradfahren schon etwas ganz Besonderes. Nicht nur, dass das Fahrrad in der Stadt nicht Fahrrad heißt, sondern Leeze, nicht nur, dass die Stadt den Titel Fahrradhauptstadt Deutschlands in Serie abräumt, nicht nur, dass das größte Parkhaus in der Stadt ein Fahrradparkhaus ist, nicht nur, dass manche Brautpaare hier mit dem Fahrrad zu ihrer kirchlichen Trauung fahren, nicht nur, dass es hier Polizisten auf dem Fahrrad gibt und radelnde Bürgermeister und Bischöfe, - auch nüchterne Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Mehr als 37 Prozent der Wege in der Stadt werden mit dem Fahrrad zurückgelegt. Für das gute Fahrradklima und die Beliebtheit der Leeze gibt es zahlreiche Gründe. Mit dem Rad kommt man schnell und preiswert an die nah beieinander liegenden Ziele in der Innenstadt. Die Promenade ist einzigartig als Verteilerring rund um die Altstadt und ausschließlich für Radfahrer und Fußgänger reserviert. In ihrem Nahbereich liegen wichtige Einrichtungen wie Universität, Schloss, Hauptbahnhof mit der größten Radstation Deutschlands (3.300 Plätze) sowie der Aasee im Südwesten als großes Freizeitareal.

Eine Radtour durch die fahrradfreundlichste Stadt Deutschlands ist einfach ein besonderes Erlebnis. Was liegt da näher, als Münster vom Fahrradsattel aus zu durchstreifen. So wie es mehr als 300.000 Münsteraner auf geschätzten 500.000 Rädern auch tun. Unsere Tour startet vom Bahnhof über die Promenade in Richtung Norden. Die Promenade entstand im 18. Jahrhundert auf der Fläche der Stadtbefestigung. Sie bildet einen geschlossenen, von Bäumen gesäumten grünen Ring und trennt die Altstadt von den umliegenden Stadtteilen.

Unser Ziel ist die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Dabei führt uns der Weg durch das Kreuzviertel und den Wienburgpark zum Nevinghoff, wo wir die LUFA der Landwirtschaftskammer besichtigen und eine Mittagspause einlegen werden. Gut gestärkt geht es entlang des Dortmund-Ems Kanals und über den Hafen wieder zurück in Richtung Innenstadt. Münsters Stadthafen hat sich vom Güterumschlagplatz zum Kreativ-Kai entwickelt. Bürohäuser, Kunst, Kultur, Restaurants und Szeneclubs sorgen dafür, dass hier rund um die Uhr immer eine Menge los ist.

Fahrradstraße Schillerstraße

Dann führt uns der Weg über die Schillerstraße in Richtung Bahnhof. Bereits 1990 wurde im Rahmen des Modellvorhabens "Fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen" die Schillerstraße als erste Fahrradstraße in Münster ausgewiesen. Fahrradstraßen sind Anliegerstraßen, bei denen der Radverkehr Vorrang vor jeder anderen Verkehrsart hat. Auto- und Motorradverkehr sind in Münster aber weiterhin erlaubt. Die Schillerstraße ist eine zwischen zwei Hauptverkehrsstraßen liegende Wohnstraße in einer Tempo-30-Zone.

Radstation am Hauptbahnhof

An der Radstation endet unsere Radtour durch Münster. Im Juli 1999 wurde hier am Bahnhof die bundesweit größte Radstation mit inzwischen 3.300 Stellplätzen eröffnet. Etwa 95 % der Nutzer sind Bahnfahrer. Der Weg von den Gleisen bis zur Radstation beträgt nur 50 Meter. Pendler und andere Radler können also bequem ihr Fahrrad abholen, Bahnreisende wissen ihre Leeze gut und günstig verwahrt. Zu den Service-Angeboten gehören beispielsweise eine Reparaturwerkstatt und eine Waschstraße für Fahrräder, ein Fahrradverleih und Gepäckfächer.