Nitratdienst November 2006

Filterbank mit Bodenproben
Vorbereitung von Bodenproben

In den ersten zwei Wochen nach der letzten Nitratdienstbeprobung am 9./10. Oktober hielten sich die Temperaturen auf einem immer noch sehr hohen Niveau. Am 26. Oktober wurde landesweit noch einmal die 20 °C Marke überschritten. Erst nach dem Monatswechsel rutschten die Tageshöchstwerte unter 10 °C und die ersten Nachfröste traten auf. Diese herbstliche Phase hielt jedoch nur für 2 Tage. Zur aktuellen Probenahme um den 13. November waren die Tageswerte bereits wieder auf fast 15 und die Nachttemperaturen auf rund 10 °C gestiegen. Die Bodentemperaturen in 20 cm Tiefe sackten zwar auf rund 8 °C ab. Die milde Witterung ließ aber weiterhin ein Wachstumsfortschritt der Winterungen zu. An den meisten Wetterstationen summierten sich die Niederschläge auf 50 bis 80 mm. Im Sauerland und dem Bergischen Land wurden bis zu 115 mm gemessen. Für diesen 5-Wochenzeitraum war es damit weiterhin vergleichbar trocken, zumal die vorhergehenden Perioden bereits ein Wasserdefizit aufwiesen. Größeren Sickerwassermengen dürften damit noch nicht entstanden sein.

Unter Gerste haben die gemessenen Nmin-Werte um 30 kg/ha abgenommen. Aufgrund der Veränderungen in den einzelnen Schichten kann auf eine stärkere Aufnahme durch die Pflanzen geschlossen werden, da die obere Schicht um 26 kg/ha unter dem Vormonatswert liegt und die unteren Schichten sich im Mittel der Standorte kaum verändert haben. Einzige Ausnahme stellt der Standort Münster dar, wo ein Anstieg in der Summe und eine Verlagerung des Stickstoffs festzustellen ist.

Anstieg der Werte unter Weizen und Triticale

Ausgesprochen ungewöhnlich ist die Situation bei den anderen Getreidearten. Sowohl beim Triticale wie beim Roggen und beim Weizen sind zum Teil deutliche Zunahmen bei den Messwerten festzustellen. Die Standorte Blomberg und Bad Münstereifel sind die einzigen Ausnahmen. Aufgrund der ansonsten einheitlichen Entwicklung scheinen daher die sehr hohen Vormonatswerte als Ursache für die Abweichung vom Trend. Von der durchschnittlichen Zunahme um 18 kg/ha beim Weizen sind allein 15 kg/ha in der oberen Schicht festzustellen. Der Anstieg ist nicht nur bei frisch bestellten Schlägen aufgrund der Saatbettbereitung entstanden, sondern auf nahezu allen Standorten festzustellen. Von den Temperaturen sind zwar noch kleine Mineralisationsgewinn möglich, die Höhe der Zunahme ist aber sehr ungewöhnlich. Der Weizen ist mit fast 100 kg/ha sehr gut versorgt.

Beim Raps und dem Feldgras sind aufgrund der noch guten Wachstumsbedingungen wie bei der Gerste höhere Abnahmen aufgrund der Pflanzenaufnahme festzustellen. Der Raps ist dabei mit im Mittel 46 kg/ha immer noch vergleichbar hoch versorgt. Auch die Zwischenfruchtflächen haben zum Teil noch N-Reserven. So sind in Beckrath und Merfeld noch Werte von 50 kg/ha und mehr zu finden. Hier ist es ebenso wie unter den Weizen- und Triticaleflächen zu ungewöhnlichen Zunahmen der Nmin-Werte gekommen. Solange kein Frosteinbruch die Bestände der nicht winterharten Zwischenfrüchte zusammenbrechen lässt, ist mit einer weiteren N-Aufnahme zu rechnen.

Autor: Theo Remmersmann