Nitratdienst März 2008

Filterbank mit Bodenproben
Vorbereitung von Bodenproben

Andüngung verbessert deutlich die Stickstoffversorgung

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des Bodenstickstoffs im Zeitraum von Anfang Februar bis Anfang März. Ab dem 6. März brachte uns ein Hochdruckgebiet zwei sehr sonnige und trockene Wochen. Um die Monatswende wurde die Witterung wieder wechselhafter. Im Anschluss gab es erneut eine Woche ohne Niederschläge, so dass sich lediglich Regensummen von 20 bis 45 mm ergaben. Nur In den Höhenlagen wurden bis zu 65 mm gemessen. Die Tageshöchsttemperaturen erreichten anfangs Werte von bis zu 15 °C bei denen das Wachstum bereits einsetzte. Nach einer kälteren Phase mit Nachfrost pendelten sich die Temperaturen dann auf Werte um 10 °C am Tag ein. Die Bodentemperaturen verharrten in einem Bereich unter 5 °C.

Die überwiegend gute Befahrbarkeit zum Start der Vegetation wurde auf den meisten Flächen zur Andüngung genutzt. Hieraus ergibt sich ein sprunghafter Anstieg bei den gefundenen N min-Werten. Diese gehen in der Regel nicht mit der ausgebrachten N-Menge einher, da sich der Stickstoff noch nicht gleichmäßig im Boden verteilt hat. Die sehr hohen Ammoniumgehalte weisen in den meisten Fällen die frische Düngung aus. Solange der Stickstoff noch in dieser Bindungsform vorliegt kann eine gleichmäßige Verteilung noch nicht erreicht werden, da die positiv geladenen NH4-Ionen vom Boden angelagert werden. Erst durch die Nitrifikation, die bei den gegebenen Temperaturen noch verhalten läuft, wird der Stickstoff in die mobile Bindungsform Nitrat umgewandelt. Wo Gülle mit Schleppschläuchen ausgebracht wurde, ist bei der Beprobung zwischen den Güllebändern die Düngung in den Werten kaum zu erkennen.

Die bis zur Probenahme geringen Niederschlagsmengen haben den Stickstoff in der oberen Beprobungsschicht belassen, so dass die Wurzeln die volle Düngermenge erreichen können. Einzelne Flächen wie etwa der Weizen auf Haus Düsse und die späteren Lagen Marsberg und Menden weisen eine Abnahme der Werte aufgrund der noch nicht erfolgten Andüngung auf. Die Abnahme deutet auf eine N-Aufnahme durch den Beginn des Pflanzenwachstums hin. Hier ist die zuvor auf allen Flächen knappe Versorgung der Bestände nach Winter noch gut erkennbar. Auch der Raps hat eine kräftige Andüngung erhalten. Nur der noch vergleichbar gut versorgte und noch nicht gedüngte Standort Bonn zeigt mit einem Minus von 7 kg/ha eine Abnahme im N-Vorrat auf.

Jetzt Nmin-Proben zur Hackfrüchten ziehen

In Issum wurden die ersten Frühkartoffen nach Zwischenfruchtölrettich gepflanzt. Auch hier ist die erfolgte Düngung deutlich erkennbar. Die weiteren Flächen, die mit abfrierenden Zwischenfrüchten bestellt waren, zeigen auf den westfälischen Standorten einen nahezu unverändertes N-Niveau auf. In Neukirchen-Vluyn und Vettweiß-Gladbach ist hingegen ein Anstieg auszumachen, der durch die etwas wärme Lage dieser Standorte begründet sein kann. Sind eigene N min-Untersuchungen zu Mais oder Rüben vorgesehen, sollten diese vor der Grundbodenbearbeitung genommen werden, da die Bodenbearbeitung zu temporär hohen Ausschlägen bei der N min-Untersuchung führen kann. Die Freisetzung aus der Zwischenfrucht kann besser anhand der Aufwuchsstärke geschätzt werden, wie es die Düngebedarfberechnungen der Sollwertmethode vorsehen. Hohe Werte wie es der Standort Vettweiß-Gladbach mit 100 kg/ha aufweist sind insbesondere im südlichen Rheinland häufiger anzutreffen. Bei großen Schwankungen zwischen den einzelnen Flächen sind insbesondere in dieser Region eigene Nmin­Beprobungen angeraten. Durch eine mögliche Düngereinsparung amortisieren sich die Aufwendungen bei den derzeitigen Preisen sehr schnell.

Der Zwischenfruchtraps in Hopsten hat mit Beginn des Wachstums die letzten N-Vorräte aufgenommen. Hier wurde kein Stickstoff mehr in der Probe gefunden.

Autor: Theo Remmersmann