Nitratdienst April 2010

Bodenprobenahme auf dem Feld

Winterungen sind gut mit N versorgt

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des Bodenstickstoffs zwischen Mitte März und Mitte April. Nachdem bis zur Vormonatsbeprobung nahezu winterliche Verhältnisse herrschten, stiegen die Temperaturen deutlich an. Bei sonnigen Verhältnissen erreichten die Höchstwerte die 20 °C-Marke bei nach wie vor kalten Nächten. Weniger sonnig und mit Niederschlägen zeigte sich die Dekade um die Monatswende. Ab dem 5.April wurde es trocken und sonnig bei wiederum großen Tag-Nachtdifferenzen der Temperaturen, wodurch sich die Böden noch nicht nachhaltig erwärmten. Die Niederschlagssummen lagen überwiegend im Bereich von 40-50 mm auf einem niedrigen Niveau, so dass eine gute Bodenabtrocknung zur Probenahme gegeben war. In den Mittelgebirgslagen wurden bis zu 80 mm Niederschlag gemessen.

Das Wintergetreide ist überall angedüngt. Zum Teil ist eine Kombination aus organischer und mineralischer Düngung erfolgt. Daraus ergeben sich in der absoluten Höhe der gefundenen N-Mengen durchaus erhebliche Unterschiede. Zur Beprobung befand sich das Getreide in der Übergangsphase zum Schossen. Interessant ist zu dieser Zeit vor allem, ob der gedüngte Stickstoff, der ja zum Teil schon als Gülledüngung im Februar ausgebracht wurde den Pflanzen zur Verfügung steht. In einigen Proben sind noch nennenswerte Ammonium-Mengen zu verzeichnen, die aus kürzlich erfolgten Düngungsmaßnahmen stammen. Das Ammonium aus den frühen Güllegaben ist aber mittlerweile vollständig zu Nitrat umgewandelt worden. Es hat sich im Wurzelraum verteilt und steht den Pflanzen damit voll zur Verfügung. Eine nennenswerte Verlagerung oder gar Auswaschungen sind nicht zu verzeichnen, da die Werte in 30-60 cm Tiefe sich nur vereinzelt erhöht haben und sich die untere Beprobungsschicht nahezu unverändert zeigt.

Der Winterraps hat seine zweite Düngung bereits erhalten. Hier sind überall noch Ammoniumwerte zu finden. Solange der Stickstoff noch in dieser Form in den Proben zu finden ist, ist er noch nicht gleichmäßig im Boden verteilt. Daraus ergibt sich, dass die gefundenen N-Mengen nicht mit der Düngungshöhe in Verbindung gebracht werden können.

Deutliche N-Freisetzung durch Bodenbearbeitung

In Erwitte waren zur Probenahme bereits die Zuckerrüben gesät. Es hatte aber noch keine Düngung stattgefunden. Die Erhöhung um 26 kg/ha N ist auf die Bodenbearbeitung und die damit Verbundene Anregung der Mineralisation zurückzuführen. Bei gut abgetrockneten Böden steigt die Temperatur in sonnigen Phasen schnell an, so dass sich hier eine deutliche N-Freisetzung ergibt. Auch die gepflügten Flächen in Marienfeld und Bad Münstereifel zeigen einen deutlichen Zuwachs der N-Werte aus der Bodenreserve. Dort wo zusätzlich bereits gedüngt wurde, erfolgt aufgrund der gesteigerten Mikrobenaktivität auch eine zügige Umsetzung des Ammoniumstickstoff zu Nitrat, was sich an den für die Aussaat vorbereiteten Flächen in Buir und Beckrath zeigt. Dort ist aus den Düngungsmaßnahmen kein NH4-N mehr gemessen worden. Die N-Mengen dürften für die geplanten Zuckerrüben dort bereits ausreichen. Die noch nicht bearbeiteten Flächen in Minden und Lippstatt zeigen gegenüber der Vormonatsbeprobung hingegen nur einen geringen Anstieg.

Das Feldgras und der Grünroggen sind im vollen Wachstum und zehren den gedüngten Stickstoff entsprechen nahezu vollständig auf. Lediglich in Xanten, wo noch Ammonium-N in der Untersuchung zu finden ist, zeigt sich, dass der Stickstoff dann auch noch nicht von den Pflanzen aufgenommen wird. Die Umsetzung und Verfügbarkeit wird nun aber schnell von statten gehen.

Autor: Theo Remmersmann