Nitratdienst Februar 2012

Felder im Spätherbst

Durchschnittliche N-Vorräte im Boden

Der Nitratdienst wurde aufgrund der Frostphase, in der die Probenahme nicht möglich war, um 3 Wochen verschoben. Damit erstreckt sich der Berichtszeitraum über 7 Wochen von Anfang Januar bis Ende Februar. Nach der Januarbeprobung sanken die zuvor noch milden Temperaturen deutlich ab. Dabei blieb es trocken. Ab dem 15. Januar trat Bodenfrost auf, so dass ab dem 16. Januar mit Ausnahmegenehmigung die ersten Gülledüngungsmaßnahmen bei sonnigem Wetter durchgeführt wurden. Nach einer erneuten Tiefdruckphase mit ergiebigen Niederschlägen sanken die Temperaturen zum Monatsende kontinuierlich ab. Die ersten zwei Februarwochen hielt uns der Frost dann fest im Griff. Die Tiefsttemperaturen sanken bis -20 °C in der Nacht. Tagsüber herrschte sehr sonniges Wetter bei sehr trockenem und oft schneidendem Wind. Der Frost drang bis über 50 cm in den Boden ein. Im Übergang zum Tauwetter wurde erneut viel Gülle gedüngt. Dabei gab es nur geringe Niederschläge. Zum Monatsende setzte bereits das Wachstum ein. Im gesamten Berichtszeitraum wurden an den meisten Stationen Regenmengen zwischen 60 und 80 mm gemessen, in den Höhenlagen auch deutlich mehr.

Teils mehr N als im Januar

Im Wintergetreide ist bereits eine große Zahl von Flächen gedüngt worden. Die meisten von ihnen sind anhand des gefundenen Ammoniums gut erkennbar. Hier sind ebenfalls die Nitratgehalte in der obersten Schicht angestiegen und die Versorgung der Pflanzen damit sichergestellt. Interessant ist aber auch, dass auf etlichen Flächen auch ohne Düngungsmaßnahmen die Werte angestiegen sind. Am auffälligsten ist dieses beim Weizen nach Zuckerrüben zu beobachten. Die Werte betragen mittlerweile 58 bis 86 kg/ha N, wovon mehr als ein Drittel in der Krume zu finden ist. Die Zunahme dürfte hier auf eine Freisetzung aus dem auf den Flächen verbliebenem Rübenblatt zurückzuführen sein. Die Mineralisation kann allerdings nur in den milden Witterungsphasen zu Beginn und zum Ende des Berichtszeitraumes erfolgt sein, da in der Frostphase die Mikrobentätigkeit zum erliegen kommt.

Auf den anderen ungedüngten Flächen ist ein uneinheitliches Bild zu beobachten. Hier zeigen sich entgegen der sonst stetigen Abnahme der Nmin-Werte über Winter auch Flächen mit leichten Zunahmen. Das kann ebenfalls durch Freisetzung wie auf den ehemaligen Zuckerrübenflächen erfolgt sein. Gleichzeitig dürfte der starke Frost hierzu beigetragen haben, der die Böden oberflächlich stark austrocknen ließ und den Wasserstrom umgekehrt hat. Durch das Auffrieren dürfte die Zersetzung der organischen Masse begünstigt worden sein. Insgesamt ist das Niveau zu Beginn der Vegetation etwas höher als es nach den Dezember- und Januarniederschlägen zu erwarten gewesen ist. Die Besonderheit ist, dass auf mittleren und leichten Standorten in der oberen Schicht etwas höhere Werte zu finden sind. Ausführlich wird dies in der nächsten Woche bei der Veröffentlichung der Nmin-Richtwerte erörtert. Trotzdem sollte, sofern noch nicht erfolgt, nun zügig die Andüngung erfolgen.

Der Raps weist auf den beprobten Fläche keinerlei Reststickstoff auf. Die Pflanzen haben die wenigen Reserven aus dem Vormonat bereits komplett aufgenommen. Hier ist die Andüngung umso dringender.

An den Standorten Telgte und Lage auf denen Zwischenfruchtsenf steht, sind wie beim Weizen nach Rüben die Werte deutlich angestiegen. Auch der Ölrettich in Lippstadt weist einen Anstieg im Nmin-Wert auf. Das Zwischenfruchtgras und der Grünroggen haben hingegen so gut wie keinen N-Vorrat mehr. Die Anstiege auf einzelnen Flächen beruhen auf Düngungsmaßnahmen.

Autor: Theo Remmersmann