Nitratdienst Dezember 2012

Bodenprobenahme auf dem Feld

Weiterhin wenig Sickersaft

Der Nitratdienst berichtet über die Entwicklung des Bodenstickstoffs in der Zeit von Anfang November bis Anfang Dezember. Seit der Novemberprobenahme war die Witterung landesweit zunächst noch herbstlich kühl. Die Tageshöchsttemperaturen reichten bis zu 13 °C bevor sie kontinuierlich bis zum Monatsende auf Werte bis an den Gerierpunkt sanken. Mit Niederschlagswerten, die sich überwiegend im Bereich zwischen 25 und 35 mm beliefen, war es trotz des häufig trüben Wetters vergleichbar trocken. Nur in einigen Höhenlagen wurden bis 52 mm Regen gemessen. Aufgrund der Niederschläge im Vormonat wiesen die Böden bereits eine weitgehende Wassersättigung auf, die zu einer Sickerwasserbildung führte. Hohe Sickerwasserraten dürfte aber noch nicht entstanden sein. Die Bodentemperaturen folgten den abnehmenden Werten in der Luft. Sie bewegen sich mittlerweile auf einem Niveau, das nur in sonnigen Phasen Mineralisationsgewinne ermöglichte.

Unter der Wintergerste sind im Mittel noch 55 kg/ha N zu finden. Damit ist für den Dezember noch ein recht hohes Niveau gegeben, dass sich gegenüber dem Vormonat nur etwas verringert hat. Die Abnahme ist mit der Pflanzenaufnahme wie auch durch eine beginnende Verlagerung begründet. Diese ist bislang aber nur andeutungsweise zu erkennen. Noch ist der Stickstoff zum weit überwiegenden Teil in den oberen Beprobungshorizonten zu finden. Der Triticale, Roggen und der Weizen weisen ein noch höheres Niveau auf, das sich im Mittel gegenüber dem Vormonat fast konstant zeigt. Die Schwankungen zum Vormonat auf den Einzelflächen liegen im Rahmen der normalen Streuung. Insgesamt sind aber enorme Unterschiede zwischen den Standorten auszumachen. Etliche Flächen weisen noch Werte von über 100 kg/ha auf. Mit Ausnahme der Kartoffeln lassen sich aber keine klaren Abhängigkeiten zur Vorfrucht feststellen. Auf den Sandstandorten wie Münster oder Rheine-Rodde sind die geringsten Werte festzustellen. Auch sind es die Sandstandorte, bei denen die mittlere Beprobungsschicht die höchsten Werte aufweist und somit doch den Beginn der Verlagerung deutlich werden lässt. Die geernteten Rübenflächen in Kevelaer und Buir sind noch nicht neu bestellt. Sie zeigen mit dem niedrigen Werten, dass die Rüben den Stickstoff komplette aufgenommen haben. Gleichzeitig zeigt sich auch, dass die Bodenbewegung des Rodens nun keine großen Mineralisationsgewinne mehr nach sich zieht, da die Bodentemperaturen abgesunken sind.

Unter Winterraps sind deutlich niedrigere Werte zu finden. Die Abnahme dürfte ausschließlich auf die Pflanzenaufnahme zurückzuführen sein. Damit liegt der Körnerraps auf einem vergleichbaren Level wie die Gründüngungszwischenfrüchte. Auch diese haben den Boden in der gesamten Beprobungstiefe weitgehend entleert. Etwas anders verhält es sich beim Zwischenfruchtgras. Dort konnte der nach Kartoffeln sehr hohe Reststickstoffgehalt am Standort Geldern vom flachen Wurzelwerk nur in der obersten Schicht abgeschöpft werden. Die unteren Schichten weisen noch das hohe Niveau auf und lassen durch den Vergleich zum Vormonat bereits eine Verlagerung ausmachen.

Autor: Theo Remmersmann