Landessortenversuche Kartoffeln im ökologischen Landbau 2004

Kartoffeln unter der Pflanze

Kartoffelsorten im Ökologischen Landbau geprüft

Für den Kartoffelanbau unter ökologischen Anbauverhältnissen ist besonders wichtig, wie die verschiedenen Sorten auf die Witterungsbedingungen und Krankheitsinfektionen reagieren. In NRW wurden auf drei Standorten Sortenversuche durchgeführt. Andreas Paffrath von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen berichtet über die Ergebnisse.

Einmal mehr zeigte sich in diesem Jahr, wie unterschiedlich die Ertragsleistungen auf Biobetrieben in Abhängigkeit von Standort, Witterung, Fruchtfolgegestaltung und Nährstoffversorgung sein können. Die Erträge lagen auf den Versuchsstandorten zwischen 150 und 430 dt/ha (Standardmittel). Deshalb sollten solche Sorten gewählt werden, die möglichst gut mit den betriebsspezifischen Verhältnissen zurechtkommen. Allerdings spielen bei der Sortenwahl auch Kriterien wie Kocheigenschaften, Geschmack, Lagerstabilität und Vermarktbarkeit eine Rolle. Auch im Jahr 2004 wurden Kartoffelsorten der frühen und mittelfrühen Reifegruppen auf den drei bewährten Stanorten in NRW geprüft. Je ein Exaktversuch wurde im Rheinland auf einem Biolandbetrieb im Kreis Viersen (Bodenart: sandiger Lehm / AZ 54) und in Westfalen auf einem Biolandbetrieb im Kreis Gütersloh (Bodenart: Sand / AZ 24) durchgeführt. Im Kreis Minden (Bodenart: Lehm, AZ 70) wurden in einer Demonstrationsanlage verschiedene Sorten auf ihre Reaktion in Abhängigkeit von der Vorkeimung beobachtet.

N-Düngung mit Schroten

Witterungs- und Bodenverhältnisse erlaubten auf dem Standort im Rheinland eine Pflanzung Ende März, während in Westfalen die Versuche erst drei bis vier Wochen später angelegt werden konnten. Auf dem Ackerbaubetrieb im Kreis Viersen herrschten mit N min-Gehalten von 6 kg N/ha im Frühjahr und geringer Nachlieferung ausgesprochen arme Stickstoffverhältnisse. In ackerbaulichen Fruchtfolgen, vor allem wenn noch zusätzlich starkzehrende Gemüsekulturen in der Fruchtfolge stehen, reicht eine Stickstoffversorgung über Leguminosenanbau oft nicht aus. Hier kann im Ökologischen Landbau eine Stickstoffdüngung über Leguminosenschrote erfolgen. In begrenztem Umfang dürfen auch organische Zukaufsdünger eingesetzt werden. Leguminosenschrote, wie zum Beispiel Ackerbohnenschrot, können auf den betriebseigenen Flächen im Sinne der ökologischen Kreislaufwirtschaft selbst produziert werden, stehen aber in Konkurrenz zum Einsatz als Futtermittel und haben nur eine relativ schlechte Stickstoffausnutzung. Eine bessere Wirkung zeigen zum Beispiel Haarmehlpellets, Rizinusschrot, AgroBiosol oder Vinasse. Vinasse wird allerdings von einigen Verbänden als Düngung zu Kartoffeln abgelehnt.

Auf dem Sortenversuch im Rheinland wurde keine zusätzliche Düngung durchgeführt und so mussten die Sorten hier unter schwierigen Nährstoffbedingungen ihre Leistung unter Beweis stellen. Hinzu kam eine sehr frühe und heftige Krautfäule-Infektion, sodass das Kraut einiger Sorten bereits Ende Juni abgestorben war. Zwar setzte in Westfalen die Phytophtora-Infektion später ein als im Rheinland, verlief dann aber recht schnell , sodass auch dort die Bestände einiger Sorten innerhalb von ein bis zwei Wochen nach der Erstinfektion zusammenbrachen. Durch den späteren Pflanztermin auf den westfälischen Betrieben gab es daher in der Vegetationsdauer der Sorten kaum einen Unterschied zum rheinischen Betrieb. Die Bestände auf den Milchviehbetrieben in Westfalen profitierten jedoch von der deutlich besseren Stickstoffversorgung. Bei nicht gleichen Prüfsortimenten zeigten auf dem Standort Viersen die Sorten Nora, Belana, Triumpf, Marabel und Princess die höchste Krautfäule-Anfälligkeit; in Gütersloh waren es die Sorten Gala und Triumpf. Die höchste Krautfäuletoleranz konnte auf dem rheinischen Betrieb wie schon in den Vorjahren bei der Sorte Simone beobachtet werden. Aber auch Bernadette und Jelly zeigten gegenüber den anderen Sorten einen langsameren Krankheitsverlauf. In Westfalen blieb bei Agria, Debora, Edelstein und Nicola das Kraut länger gesund als bei den anderen Sorten. Edelstein und Ditta hatten besonders zu Beginn einen langsameren Infektionsverlauf.

Leistungen mehr recht als schlecht

Betrachtet man dann die Ertragsleistung der Sorten, zeigt sich, dass eine höhere Krautfäuletoleranz nicht allein Garant für hohe Erträge ist. Hier spielen zum Beispiel auch ein früher Knollenansatz und das Nährstoffaneignungsvermögen eine Rolle. Von den sechs Sorten, die auf allen Standorten angebaut wurden, konnte Marabel auf allen Standorten mit überdurchschnittlichen Erträgen aufwarten, siehe Tabelle 1. Edelstein, Triumpf, und Nicola boten auf allen Standorten nur unterdurchschnittliche Ertragsleistungen. Debora wies auf dem Sandboden in Gütersloh ein besseres Ergebnis auf als auf den anderen Standorten. Auch Gala und Ditta, auf nur zwei Standorten geprüft, brachten auf dem Sandboden im Gegensatz zum Lehmboden in Minden überdurchschnittliche Erträge. Agria hingegen war auf dem Sandstandort unter-, in Minden und Viersen aber überdurchschnittlich.

Unter den niedrigen Nährstoffverhältnissen in Viersen brachten Marlen, eine mehlig kochende Sorte, und die vorwiegend festkochende Skala die höchsten Erträge auf die Waage. Auch Agria, Jelly und Marabel hatten noch Erträge über dem Standardmittel. Von Andante, Belana, Edelstein und Triumpf konnten unter diesen Verhältnissen die geringsten Erträge geerntet werden. Simone, die eine hohe Krautfäuletoleranz aufweist, verwöhnte auf dem Standort Viersen jahrelang mit überdurchschnittlichen Erträgen. In den letzen zwei Jahren zeigte sich jedoch deutlich, wie wichtig für sie eine gute Wasser- und Nährstoffversorgung ist. Mit dem Trockenjahr 2003 und geringer Stickstoffnachlieferung 2004 kam sie weniger gut zurecht. Höhere Anteile an Untergrößen gab es nur auf dem Standort Viersen, siehe Tabelle 2. Hier fielen Simone und Edelstein mit den höchsten Anteilen kleiner Knollen auf. Nennenswerte Anteile zu großer Knollen wurden in Minden beobachtet, insbesondere bei Marabel und Debora.

Stärke macht Geschmack

Die Stärkegehalte lagen in diesem Jahr relativ niedrig, im Standardmittel zwischen 9,6% in Gütersloh, 10,6% in Minden und 11,1% in Viersen, siehe Tabelle 2. Dies kann sich negativ auf Geschmack und Lagerfähigkeit auswirken, vor allem dann, wenn die Stärkegehalte auf unter 10% absinken. In einem ersten Geschmackstest mit Kartoffeln vom Standort Viersen wurden die Sorten mit den geringsten Stärkegehalten, Andante (8,3% Stärke), Triumpf (7,8%) und Princess (8,3%), geschmacklich am schlechtesten bewertet. Stärkewerte über 10% konnten von den in Gütersloh geprüften Sorten nur bei Edelstein (10,7%) und Agria (10,3%) gemessen werden. Von den auf allen drei Standorten angebauten Sorten konnten nur Agria (10,3 bis 11,7%) und Edelstein (10,7% bis 12,0%) durchgehend Stärkewerte über 10% erreichen.

Schorf und Rhizoctonia traten vorwiegend in Viersen auf. Den höchsten Schorfbefall hatten Agria, Andante und Marlen. Esprit, die in den letzten zwei Jahren mit die höchste Schorfanfälligkeit aufwies, zeigte in diesem Jahr nur mittlere Befallswerte. Am geringsten waren Edelstein, Laura und Jelly mit Schorf befallen. Den höchsten Rhizoctoniabefall wiesen Nora, Nicola und Jelly auf. Triumpf und Jelly waren am wenigstens betroffen.

Vorteilhaftes Vorkeimen

Auch in diesem Jahr bestätigten sich wieder die Vorteile einer Vorkeimung im Ökologischen Landbau. Hierzu fand ein Demonstrationsversuch im Kreis Minden statt. Durch Vorkeimung konnte eine Verfrühung des Auflaufens je nach Sorte von zwei bis sieben Tagen (Tabelle 3) bewirkt werden. Dadurch wurden Mehrerträge zwischen 4 und 74 dt/ha (1 bis 29%) erzielt. Im langjährigen Vergleich (2000 bis 2004) aller Sorten konnten im Durchschnitt Mehrerträge von 20% (72 dt/ha) durch Vorkeimung geerntet werden. Auch die Stärkegehalte wurden durch Vorkeimung erhöht, und zwar im Mittel des Jahres 2004 um 0,8%. Lediglich Marabel konnte im Gegensatz zu den Vorjahren kaum einen Vorteil durch die Vorkeimung herausarbeiten. Beim Auflaufen, der Pflanzenentwicklung und letztendlich dem Ertrag spielt aber auch die Pflanzgutqualität eine große Rolle. Diese ließ bei einigen Herkünften in den letzten Jahren zu wünschen übrig.

Bewertete Sorten

Agria: Die vorwiegend festkochende Sorte besitzt sehr gute Lagereigenschaften und bringt konstant gute Erträge. Auch bei schnellem Krautfäuleverlauf und nährstoffarmen Verhältnissen wie 2004 in Viersen zeigte sie hohe marktfähige Erträge. Allerdings neigt sie zu einem hohen Anteil an Übergrößen und zu Wachstumsrissen. Sie ist sehr schorfanfällig und auch Hohlherzigkeit und Eisenfleckigkeit   sind in den letzten Jahren vereinzelt zum Problem geworden.

Andante: Diese mittelfrühe festkochende Sorte hat eine langovale Knolle mit gelber Fleischfarbe. Sie war zu ersten Mal auf dem Standort Viersen im Test. Unter den dort herrschenden nährstoffarmen Bedingungen und schneller Phytophthora-Infektion brachte sie die geringsten Erträge und hatte einen sehr hohen Schorfbefall. Sie hat eine geringe Keimfreudigkeit und gute Lagereigenschaften. Weitere Prüfjahre sind abzuwarten.

Belana: Sie ist festkochend und gehört in die frühe Reifegruppe. Mit ihrer ovalen Knollenform, sehr flacher Augentiefe und einer gelben Fleischfarbe präsentiert sie sich optisch recht gut. Sie wurde zum ersten Mal in Viersen geprüft. Hier brachte sie nur einen geringen Ertrag mit hohem Anteil Übergrößen. In weiteren Prüfjahren wird sie auch auf anderen Standorten angebaut. Da sie noch in einem Qualitätsprogramm steht sind nur kleinere Mengen an Pflanzgut vorhanden. Diese Exklusivvermarktung soll aber in den nächsten Jahren aufgehoben werden.

Bernadette: Seit zwei Jahren nur auf dem Standort Viersen angebaut machte die frühe, festkochende Sorte mit langovalen Knollen, glatter Schale und gelber Fleischfarbe einen optisch ansprechenden Eindruck. Ertraglich konnte sie bei allerdings guter Sortierung bisher nicht überzeugen . Sie wies einen geringen bis mittleren Schorfbefall auf und hatte niedrige Stärkegehalte.

Ditta: Diese mittelfrühe, festkochende Sorte hatte im Ökologischen Landbau bisher vorwiegend im Süden Bedeutung. Ihr eilte das Vorurteil voraus, eine sehr helle Fleischfarbe zu besitzen, was in NRW nicht besonders geschätzt wird. Dies konnte sich aber nicht bestätigen. Von Testern wurde ihre Fleischfarbe ebenso mit gelb bewertet wie die von vergleichbaren Sorten. Auch in der Beschreibenden Sortenliste wird ihre Fleischfarbe mit gelb angegeben. Im Mittel der Jahre erzielte sie bei geringem bis mittleren Phytophthora-Befall durchschnittliche Erträge. Ihre Anfälligkeit gegen Schorf und Rhizoctonia war gering bis mittel. Sie hat schöne langovale, glattschalige Knollen mit flachen Augen.

Debora: Seit vier Jahren zugelassen wurde die frühe, vorwiegende Sorte in NRW erstmalig unter ökologischen Anbaubedingungen getestet. Ihre Erträge reichten von unterdurchschnittlich unter den schwierigen Bedingungen in Viersen bis durchschnittlich in Gütersloh. Auf allen Standorten war der Anteil an Übergrößen gering.

Edelstein: Eine neue festkochenden Sorte steht in Konkurrenz zu den alten Sorten wie Cilena und Charlotte. Diese mittelfrühe Sorte mit gelber Fleischfarbe war im zweiten Jahr in der Prüfung. Sie gefiel mit ihren langovalen Knollen und wies von allen Sorten den geringsten Schorfbefall auf. Im Ertrag war sie bisher aber unterdurchschnittlich bei recht guter Sortierung. Nur auf nährstoffarmem Boden zeigte sie einen hohen Anteil kleiner Knollen. Im letzten Jahr tendierte sie zu höheren Stärkegehalten, was aber ihre Kochfestigkeit nicht beeinträchtigte. Bei den Testessen lag sie bisher immer auf den vordersten Plätzen.

Esprit: Diese ovale, vorwiegend festkochende Sorte mit gelber Fleischfarbe wird seit drei Jahren nur auf dem Standort Viersen geprüft. Von ihr konnten auch unter schwierigen Anbau-Bedingungen überdurchschnittliche Erträge gerodet werden. Allerdings tendiert sie zu einem hohen Anteil an Übergrößen. Obwohl ihre Schorfanfälligkeit in der BSA Liste nur mit gering bis mittel (4) eingestuft ist, hatte sie auf dem Prüfstandort in den letzen zwei Jahren den höchsten, in diesem Jahr einen mittleren Schorf-Befall. Eine optimale Vermarktung wäre hier schon stark eingeschränkt gewesen. Ein hoher Besatz mit Rhizoctonia-Pusteln verschlechterte das optische Bild zusätzlich.

Gala: Sie hat ihre Zulassung seit 2002 und wurde auf den zwei westfälischen Standorten erstmalig getestet. Die Sorte gehört zur frühen Reifegruppe, ist vorwiegend festkochend, hat eine rundovale Knollenform mit flachen Augen und eine gelbe Fleischfarbe. In Gütersloh brachte sie den höchsten Ertrag auf die Waage. Auf den Demo-Flächen in Minden aber lag sie unter Durchschnitt. Insgesamt wies sie eine sehr gute Sortierung aber auch sehr niedrige Stärkegehalte auf.

Jelly: Sie ist die späteste Sorte im Versuch und wurde erstmalig auf einem Standort geprüft. Hier konnten von der vorwiegend festkochenden Sorte unter den schwierigen Standortbedingungen bei guter Sortierung überdurchschnittliche Erträge geerntet werden. Sie hatte mit den geringsten Schorfbefall. Ihr Stärkegehalt lag über dem Standardmittel. Beim Geschmackstest landete sie im Mittelfeld. Sie wird weiter geprüft.

Laura: Rotschalige Sorten haben sich ihren kleinen Kreis an Liebhabern erobert. Die vorwiegend festkochende Laura ist eine der Rotschaligen im Angebot. Sie ist seit mehreren Jahren in Viersen in der Prüfung. Ihre Erträge sind durchschnittlich bis leicht unterdurchschnittlich. Optisch präsentierte sich die gelbfleischige Sorte ohne große äußeren Mängel. Bei der Zubereitung als Pellkartoffeln färbt ihre rote Schale aber leicht auf das Fleisch ab, was nicht von allen Verbrauchern geschätzt wird.

Linda: Die gut schmeckende, immer noch beliebte Salatsorte ist nur noch auf einem Standort als Vergleich in der Prüfung. Sie hat unterdurchschnittliche Ertragsleistungen bei einem hohem Anteil kleiner Knollen. Allerdings weist sie dafür meistens geringe innere und äußere Mängel auf. Besonders anfällig ist sie für Y-ntn Virus.

Marabel: Der Anbau von ökologisch angebauten Marabel hat in den letzten Jahren zugenommen . Die frühe, vorwiegend festkochende Sorte erzielte auch unter schwierigen klimatischen und nährstoffarmen Verhältnissen auf allen Standorten überdurchschnittliche Erträge. Im bundesweiten Vergleich unter Öko-Bedingungen zeigte sie jahres- und standortabhängig einen höheren Anteil an Übergrößen. Ihr äußeres Erscheinungsbild gefällt durch schöne formstabile Knollen mit geringem Schorf- und Rhizoctonia-Befall. Auf sehr leichten Standorten trat vereinzelt Eisenfleckigkeit auf.

Marlen: Diese mittelfrühe Kartoffel gehört zu den mehlig kochenden Sorten, die in NRW nur ein kleines Marktsegment ausfüllen. Es gibt aber durchaus Liebhaber, sodass viele Direktvermarkter eine kleinere Menge mehliger Sorten im Anbau haben. Marlen brachte im ersten Jahr des Anbaus trotz nährstoffarmer Verhältnisse einen überdurchschnittlichen Ertrag bei höherem Schorfbefall. Beim Testessen zerfiel die Knolle, was von den Testern negativ bewertet wurde. Geschmacklich lag sie im Mittelfeld.

Nicola: Seit Jahren im Ökologischen Landbau als Standardsorte angebaut, galt sie als sehr zuverlässige Sorte. Sie setzt früh Knollen an und brachte langjährig mittlere bis überdurchschnittliche Erträge. In den letzten zwei Jahren fiel sie im Vergleich kontinuierlich unter Durchschnitt. Sie hat wenig äußere Mängel und einen hohen Anteil mittelgroßer Knollen. Die Sorte ist anfällig für Eisenfleckigkeit. Ihre Stärkegehalte schwanken standortabhängig sehr stark und erreichen vereinzelt Werte, die die Kochfestigkeit beeinträchtigen.

Nora: Sie ist eine frühe, vorwiegend festkochende Sorte mit ovaler Knollenform und gelber Fleischfarbe und wird im konventionellen Bereich eher als frühe Pommes Sorte angebaut. Sie nahm zum ersten Mal auf einem Standort an der Sortenprüfung teil und zeigte hier unterdurchschnittliche Erträge. Mit 13,2% hatte sie von den vorwiegend festkochenden Sorten den höchsten Stärkegehalt. Beim ersten Testessen überzeugte sie im Geschmack und kam auf Platz zwei. Weitere Prüfjahre sind abzuwarten.

Princess: Diese frühe Salatsorte mit dunkelgelber Fleischfarbe und ovalen Knollen mit genetzter Schale und präsentierte sich mit sehr wenig Schorf und Rhizoctonia. Sie hat einen frühen Knollenansatz und brachte bei höherer Krautfäuleanfälligkeit und starken Jahresschwankungen unter- bis überdurchschnittliche Erträge. Ihr Stärkegehalt liegt stets auf unterem Niveau, was die festkochende Eigenschaft garantiert. Allerdings kann der Stärkegehalt auch unter 10% fallen. Geschmacksbeeinträchtigung und schlechte Lagerfähigkeit sind die Folge. Weiterhin hat sich ihre Neigung zu Durchwuchs bestätigt. Auf Betrieben, die sehr viel mit Eisenfleckigkeit zu kämpfen haben sollte sie mit Vorsicht getestet werden.

Simone: Die langovale, festkochende Sorte mit flachen Augen und dunkelgelber Fleischfarbe ist sehr Krautfäuletolerant. Sie braucht aber bessere Standorte. Nur bei guter Nährstoff- und Wasserversorgung bringt sie überdurchschnittliche Erträge. Auf schorfgefährdeten Standorten sollte sie nicht oder nur mit Beregnung angebaut werden.

Skala: Auch diese mittelfrühe vorwiegend festkochende Sorte stand im ersten Prüfjahr. Hier brachte die gelbfleischige Sorte unter schwierigen Standortbedingungen überdurchschnittliche Erträge. Sie hatte überdurchschnittliche Stärkegehalte und landete beim Testessen auf einem der vorderen Plätze. Auch hier sind weitere Prüfjahre abzuwarten.

Triumpf: Sie wurde 2002 zugelassen und ist eine vorwiegend festkochende Sorte aus der frühen Reifegruppe. Letztes Jahr auf einem, in diesem Jahr auf drei Standorten angebaut lagen ihre Erträge unter dem Durchschnitt. Auch die Stärkegehalte waren unterdurchschnittlich und wiesen in diesem Jahr auf zwei Standorten nur 7,8 % auf. Beim Testessen kam sie auf den drittletzten Platz. Weitere Prüfjahre werden entscheiden ob sich diese langovale, gelbfleischige Sorte im Ökologischen Landbau etablieren kann.

Autor: Andreas Paffrath