Ziele und Konzept des neuen Verbundprojektes LandPaKT

Empfehlungen für die THG-Minderung inklusive Kostenanalyse auf Ebene landwirtschaftlicher Betriebe - Ziele und Konzept des neuen Verbundprojektes LandPaKT

Anja Hansen et al.* , Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. (ATB) (Koordination)

Kurzfassung

Die Landwirtschaft einschließlich Landnutzungsänderung trägt in Deutschland gegenwärtig mit jährlich 103 Mio. t CO2-eq rund 10% zu den nationalen Gesamtemissionen an Treibhausgasen (THG) bei. Hauptemissionsquellen in der Landwirtschaft sind mineralische und organische Böden (39% und 35%), die Fermentation bei der Verdauung bei Wiederkäuern (19%) und das Wirtschaftsdüngermanagement (7%). Andererseits kann die Landwirtschaft über die Reduktion der eigenen Emissionen aus Bodennutzung und Tierhaltung hinaus Treibhausgase mindern, indem durch C-Speicherung in Böden der Atmosphäre CO2 entzogen wird und Biomasse fossile Energieträger ersetzt.

Im Gegensatz zur Industrie mit relativ wenigen großen THG-Emittenten verteilen sich die THG-Emissionen der Landwirtschaft auf viele kleinere, diffuse Quellen. Die Handlungsebene zur THG-Reduktion sind die einzelnen landwirtschaftlichen Betriebe mit ihren vielfältigen Strukturen und Verfahren. Dementsprechend erfordert die Entwicklung von THG-Vermeidungsmaßnahmen betriebsspezifische Ansätze [Schils et al. 2007].

Die Humboldt Universität Berlin (Landwirtschaftlich-Gärtnerische Fakultät) und das Leibniz-Institut für Agrartechnik Potsdam-Bornim e.V. besitzen beide umfangreiche Erfahrungen bei der Messung von Treibhausgasen sowie deren Bilanzierung in landwirtschaftlichen Zusammenhängen. Sie haben im Mai 2013, gefördert von der Leibniz-Gemeinschaft im Rahmen des Paktes für Innovation und Forschung, die gemeinsame Graduierten-Schule LandPaKT begründet („Landwirtschaftliche Verfahren: Potenziale und Kosten der THG-Minderung“). Deren einzelne Promotionsarbeiten widmen sich wesentlichen Stellschrauben der THG-Vermeidung in landwirtschaftlichen Betrieben wie z.B. Tierhaltung und Bodenmanagement sowie den damit verbundenen Kosten. Das Projekt verfolgt das Ziel, diese fundierten verfahrensbezogenen Einzelbetrachtungen mit allen Promovierenden gemeinsam auf die Betrachtungsebene „Betrieb“ anzuheben und z.B. Wechselwirkungen zu analysieren. Letztendlich soll nach Ablauf der Projektzeit für Betriebsleiter und politische Akteure ein Maßnahmenkatalog für betriebliche THG-Minderung inkl. Kostenbetrachtung bereitgestellt werden.

Der Workshop-Beitrag erläutert kurz die einzelnen Arbeitspakete und das Konzept des strukturierten Promotionsprogramms. LandPaKT ist an Kooperationen interessiert, z.B. der Anbindung thematisch verwandter Promotionsarbeiten oder auch an betrieblichen Kontakten.

Einen Überblick über LandPaKT vermittelt die Internetseite www.landpakt.atb-potsdam.de .

*W. Berg, K. Holz, Y. Karatay, A. Meyer-Aurich, A. Prochnow, M. Rebhann, P. Wolf (ATB)
F. Ellmer, D. Kirschke, J. Klepatzki, A. Prochnow, R. Wolf, J. Zeitz, N.N. (HU)

Diskussion nach dem Vortrag

Was ist als Laufzeit für das Projekt geplant?
3 Jahre, aber mit Folgeprojekten.
Was sind die Hauptzielgruppen?
2 Zielgruppen: Betriebsleiter und politische Entscheidungsträger.