Stabilisierung der Population wertgebender Arten in der Zülpicher Börde

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Kiebitz. Foto: Hans Glader, piclease


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Feldhamster. Foto: Helmut Heimpel, piclease


Die einzelbetriebliche Biodiversitätsberatung für landwirtschaftliche Betriebe in der Köln-Aachener Bucht ist weitestgehend aus dem Projekt „Stabilisierung der Population wertgebender Arten in der Zülpicher Börde“ hervorgegangen, siehe unten. Nach vierjähriger Projektlaufzeit in der Zülpicher Börde, gefördert von der „Deutschen Bundesstiftung Umwelt“, können seit August 2020 auch Betriebe in der gesamten Köln-Aachener Bucht beraten werden.

Ansprechpartner für die einzelbetriebliche Biodiversitätsberatung in der Köln-Aachener Bucht:

Ansprechpartner


Informationen und Abschlussbericht zum Projekt „Stabilisierung der Population wertgebender Arten in der Zülpicher Börde“:

DBU-Projekt (01.08.2016 bis 31.07.2020) nach vier Jahren beendet

Das von der „Deutschen Bundestiftung Umwelt (DBU)“ geförderte Projekt hatte das Hauptziel, dem starken Rückgang vieler Arten in der offenen Feldflur entgegenzuwirken. Auswertungen des Landesamtes für Natur, Umwelt und Verbraucherschutz (LANUV) hatten schon einige Jahre zuvor gezeigt, dass neben zahlreichen Agrarvögeln (z. B. Grauammer, Kiebitz, Feldlerche, Rebhuhn) auch andere Arten wie der Feldhamster und die Knoblauchkröte in NRW hochgradig gefährdet sind. Das Projekt sollte die Population der Verantwortungsarten in der Ackerbauregion Zülpicher Börde stabilisieren und fördern. Zur Erreichung des Ziels wurde ein kooperativer Beratungsansatz gewählt. Hauptkooperationspartner war dabei die Biologische Station im Kreis Düren, unterstützt von den Biologischen Stationen in den Kreisen Euskirchen und Rhein-Erft.

In den vier Projektjahren wurde die Biodiversitätsberatung von den Landwirtinnen und Landwirten sehr gut angenommen und auch aktiv nachgefragt.

Bis zum 30.06.2020 konnten 165 Betriebe beraten und mit immerhin 147 Flächenbewirtschaftern auch entsprechende Artenschutzmaßnahmen vereinbart werden.

Neben 145 ha Blühstreifen und –flächen im Rahmen der Agrarumweltmaßnahmen wurden insgesamt 693 ha mit den diversen Paketen des Vertragsnaturschutzes, wie Ernteverzicht von Getreide, ein- und mehrjährigen Blühflächen und Schwarzbrachen ausgestattet. Die Auswahl, Platzierung und Kombination der Vertragsnaturschutzmaßnahmen war über die kooperative Beratung und Betreuung der Betriebe auf die konkreten Habitatansprüche der vorkommenden Zielarten zugeschnitten.

Vor dem Hintergrund, dass zahlreiche geplante Naturschutzmaßnahmen erst etabliert werden müssen, ist zu erwarten, dass die Populationen der Zielarten erst im Laufe der nächsten Jahre sichtlich positiv reagieren.

Zurzeit bleibt noch offen, ob das Hauptziel des Projektes, nämlich die Stabilisierung bzw. positive Entwicklung der Verantwortungsarten in der Zülpicher Börde, flächendeckend erreicht werden konnte, jedoch dokumentieren erste Beobachtungen positive Auswirkungen der Maßnahmen.

Ein Nebenziel wurde in der festgelegten Projektkulisse auf jeden Fall erreicht:

Deutlich mehr Flächenbewirtschafter/innen als zu Projektbeginn erwartet, konnten für den Artenschutz begeistert und zur Umsetzung entsprechender Maßnahmen gewonnen werden.

Weitere Informationen zum Projekt:

Das Projekt wurde gefördert von der Deutschen Bundesstiftung Umwelt.

Die Arbeiten wurden teilweise finanziert durch das Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz des Landes Nordrhein-Westfalen.

Landesinitiative des Landes NRW.