Johannisbeersäulenrost

JohannisbeersäulenrostBild vergrößern
Johannisbeersäulenrost


WeymouthskiefernblasenrostBild vergrößern
Weymouthskiefernblasenrost


Schadbild:

Etwa ab Juni entstehen an den Blättern von Schwarzen Johannisbeeren blattoberseits kleine, gelbliche Flecken, während auf der Unterseite zunächst winzige, hell- bis orangegelbe Pusteln zu finden sind, aus denen sich später etwa 1 mm lange, gelbbraune Säulchen herausbilden - daher auch "Johannisbeersäulenrost". Die Säulchen stehen sehr dicht beisammen, so dass die Blattunterseite wie von einem filzartigen Belag überzogen erscheint. Starker Befall führt zum vorzeitigen Abwerfen der Blätter, wodurch Johannisbeersträucher häufig schon im August mehr oder weniger komplett entlaubt sein können.

Schaderreger:

Der Schadpilz (Cronartium ribicola), der den Johannisbeersäulenrost hervorruft, gehört zu den wirtswechselnden Rostpilzen, da er im Herbst auf fünfnadelige Kiefern (z. B. Weymouthskiefern) überwechselt und dort überwintert. An Kiefern werden von dem Pilz spindelförmige Anschwellungen an Ästen verursacht, die im Frühjahr blasenartig aufquellen, was auch zur Namensgebung dieser Krankheit an Kiefern führte ("Weymouthskiefernblasenrost"). Aus den blasenartigen Anschwellungen werden dann im Frühjahr erneut Pilzsporen freigegeben, die wiederum Johannisbeeren infizieren. Nicht auszuschließen ist, dass der Pilz auch in abgefallenem Johannisbeerlaub überdauern kann.

Gegenmaßnahmen:

Da zur Bekämpfung des Johannisbeersäulenrostes an der Johannisbeere derzeit keine Pflanzenschutzmittel zugelassen sind, kann einem Befall nur durch vorbeugende Maßnahmen entgegengewirkt werden. Auf Grund des beschriebenen Wirtswechsels sollte vor allem ein möglichst weiter Abstand zu anfälligen Kiefern-Arten eingehalten werden. Stehen anfällige Kiefern in der Nähe, sind auffällige Anschwellungen an den Trieben und Stämmen nach Möglichkeit herauszuschneiden. Auch das Einsammeln von abgefallenen kranken Blättern gehört zu den vorbeugenden Maßnahmen.

Bei Neupflanzungen von Schwarzen Johannisbeeren wählen Sie am besten weniger anfällige Sorten wie z. B. 'Ometa' oder 'Titania' aus.


Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Pflanzenschutzdienst
Nevinghoff 40, 48147 Münster
 
Die auf den Packungen angegebenen Anwendungsvorschriften müssen sorgfältig eingehalten werden.

Autor: Andreas Vietmeier