Fledermausfreundliches Haus Düsse

Haus Düsse ist Fledermaus freundliches HausBild vergrößern
Anwesend bei der Preisverleihung „Fledermausfreundliches Haus“ in Düsse waren v.l.n.r: Jutta Münstermann, Untere Landschaftsbehörde des Kreises Soest, Josef Tumbrink, NABU NRW, Dr. Vierhaus, ABU Lohne, Dr. Arne Dahlhoff und Dr. Friedhelm Adam, Landwirtschaftskammer NRW, Sarah Sherwin, NABU, Peter Hoffmann, NABU Soest. Foto: Ludger Bütfering

Das Versuchs- und Bildungszentrum Haus Düsse ist das erste Fledermausfreundliche Haus im Kreis Soest. Josef Tumbrinck, NRW-Landesvorsitzender des Naturschutzbundes (NABU) Deutschland, überreichte die Plakette mit der dazu gehörenden Urkunde am 30. Juni an Dr. Arne Dahlhoff, Leiter des Versuchs- und Bildungszentrums.

"Auf dem Dachboden des Haupthauses befindet sich eine Wochenstube des Großen Mausohrs. Diese Kolonie dürfte uralt sein. Bereits vor etwa 40 Jahren habe ich davon erfahren und die Kolonie seitdem kontrolliert", so Dr. Henning Vierhaus, Fledermausexperte der Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz (ABU) im Kreis Soest. Etwa 40 Fledermaus-Weibchen gebären hier jedes Jahr ihre Jungtiere und ziehen sie groß. "War das Große Mausohr in den 1950er-Jahren noch häufig in NRW zu finden, gilt es heute bei uns als stark gefährdet", erklärte Sarah Sherwin, Projektkoordinatorin. Das Große Mausohr sei unsere größte heimische Fledermausart und ein typischer Bewohner auf Dachböden. Dort hingen sie frei sichtbar an Balken, Ziegeln oder Dachlatten. Der Schutz solcher alter Wochenstuben sei besonders wichtig für den Erhalt der landesweiten Population. "Als arttreue Tiere nutzen Fledermäuse für sie gut geeignete Quartiere über Jahre immer wieder. Ein geeignetes Sommerquartier zeichnet sich vor allem dadurch aus, dass es trocken, warm und zugluftfrei ist", so Sherwin weiter.

Die Fledermaus-Aktion wird gemeinsam vom NABU NRW und dem Umweltministerium des Landes Nordrhein-Westfalen getragen. Ziel des Projektes ist es, die Akzeptanz für Fledermäuse und deren Quartiere in der Nähe des Menschen zu erhöhen sowie bestehende Quartiere zu erhalten und neue zu schaffen. Menschen, die sich für Fledermäuse engagieren und sie in ihren Häusern dulden, werden vom NABU zusammen mit dem Landesfachausschuss Fledermausschutz mit einer Plakette "Fledermausfreundliches Haus" ausgezeichnet. Landesweit erhielten bisher 240 Häuser die Plakette.

Weitere Informationen zum Projekt und den Teilnahmemöglichkeiten gibt es beim NABU NRW: www.fledermaus-willkommen.de.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 13.07.2016