Spargelboom in Nordrhein-Westfalen hält an

Spargelstecher bei der Ernte
Spargelernte ist Handarbeit

Der Spargelanbau in Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen 13 Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Gab es 1990 etwa 750 Hektar Anbaufläche, so wird heute das Stangengemüse von 700 Spargelerzeugern auf 3 250 Hektar angebaut. Das entspricht 18 Prozent der Gesamtfläche des Spargelanbaus in Deutschland von 18 200 Hektar. Nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wurden diese Zahlen bei der Mitgliederversammlung der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe mitgeteilt.

Die durchschnittliche Betriebsgröße liegt in Nordrhein-Westfalen bei 4,6 Hektar. Die Zahl der Spargelerzeuger nimmt ab, die Anbauflächen je Betrieb werden aber größer. Die Beratung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat den Spargelanbau gezielt gefördert. Bezogen auf die Flächen liegt Nordrhein-Westfalen auf Platz zwei hinter Niedersachsen.

In Zusammenarbeit mit den Experten der Kammer haben die Anbauer insbesondere den Direktabsatz und den Anbau verbessert. Der Absatz erfolgt zu zwei Dritteln ab Hof. Etwa zehn Prozent des Spargelabsatzes wandern in die Gastronomie, 25 Prozent nehmen der Großhandel, der Lebensmitteleinzelhandel sowie Erzeugerorganisationen ab. Absolute Frische vom Feld direkt zum Kunden wird vom Verbraucher honoriert. Im Spargelverzehr sind die Deutschen mit durchschnittlich 1,1 Kilo „Weltmeister im Spargelessen".

Der Kunde kauft in der Direktvermarktung immer qualitätsbewusster ein. Vorwiegend decken sich die Verbraucher zum Wochenende mit dem königlichen Gemüse ein, weshalb eine deutliche Verkaufszunahme von Donnerstag an zu beobachten ist. Deutlich zugenommen hat auch die Nachfrage nach geschältem Spargel. Zahlreiche Spargel-Schälmaschinen sind im Einsatz. Insbesondere junge Verbraucher nehmen diesen Service gerne in Anspruch.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 28.01.2004