Bauern ohne Grenzen

Umnutzung von Hofstellen

Der Strukturwandel in der Landwirtschaft macht auch vor Ländergrenzen keinen Halt. Aus diesem Grund hat der niederländische Bauernverband Gewestelijke Land – en Tuinbouwbond (GLTO) zusammen mit der Kreisstelle Kleve der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen unter dem Namen "Bauern ohne Grenzen" eine länderübergreifende Studie verfasst, in der mögliche neue Projekte für die Landwirtschaft erarbeitet wurden. In fünf regionalen Treffen mit Vertretern aus dem landwirtschaftlichen Berufsstand, von Behörden, Organisationen, Städten und Gemeinden haben die Beteiligten in den Kreisen Kleve und Wesel sowie in den Niederlanden Projektideen gesammelt. "Die Ideen mit der größten Akzeptanz beiderseits der Grenzen wurden in grenzüberschreitenden Workshops diskutiert. Im Ergebnis haben wir sechs aussichtsreiche Projektansätze ausgearbeitet", erläuterte Ludwig Hanebrink, Direktor der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen das Projekt.

Als wichtigster Ansatz wurde die Förderung der Regionalvermarktung landwirtschaftlicher Produkte und Dienstleistungen hervorgehoben. Hierbei soll eine stärkere Vernetzung zwischen dem Angebot von landwirtschaftlichen Produkten und landwirtschaftlichen Dienstleistungen erfolgen. Zudem soll eine größere Transparenz für die Verbraucher geschaffen werden.

Ein weiteres Projekt ist die Umnutzung landwirtschaftlicher Gebäude. Hierbei soll die Ansiedlung von Kleingewerbe unterstützt werden. Da nach Schätzungen der Landwirtschaftskammer bereits jetzt etwa 30 Prozent der landwirtschaftlichen Gebäude im Außenbereich leer stehen, könnte dies zu einer Einkommensperspektive für landwirtschaftliche Betriebe werden.

Neue Betriebszweige und Standbeine für landwirtschaftliche Betriebe sollen durch das Aufdecken bisher ungenutzter Ressourcen bei Bäuerinnen und Landwirten, den landwirtschaftlichen Betrieben sowie auch den Betriebsgebäuden gefunden werden.

Weitere Projektansätze sind die Förderung der grünen Berufe und der Produktion nachhaltiger Energie durch die Landwirte sowie die Schaffung betriebswirtschaftlicher Zuerwerbsmöglichkeiten.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 18.02.2004