Schöne Pflanzen aus exotischen Früchten

In den Geschäften werden ganzjährig zahlreiche exotische Früchte angeboten. Viele dieser Raritäten enthalten keimfähige Samen und mit etwas Glück und Geschick lassen sich daraus attraktive Pflanzen heranziehen, meinen die Experten des Gartenbauzentrums Straelen der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Sehr einfach können Bäumchen aus Apfelsinen, Zitronen oder Mandarinen herangezogen werden. Die Samen keimen recht zuverlässig und schnell, oft schon innerhalb von vier Wochen. Die Sämlinge wachsen zu attraktiven Grünpflanzen heran mit glänzenden dunkelgrünen Blättern. Allerdings dauert es sechs bis zehn Jahre, bis sich erste Blüten und Früchte bilden. Wird Wert auf Blüten und Früchte gelegt, sollten die Pflanzen aus Stecklingen gezogen oder veredelt werden. Inzwischen bieten Gartencenter immer häufiger veredelte Pflanzen an.

Dattelkerne haben eine Keimfähigkeit bis zu zwei Jahren. Häufig keimen die Kerne aus verpackten Früchten leichter als solche aus frischen Datteln. Die Samen werden zwei bis drei Tage in lauwarmes Wasser gelegt, danach ein bis zwei Zentimeter tief in die Erde gedrückt. Je nach Alter keimen die Samen nach zwei bis sechs Monaten. Die Keimlinge sollten hell und warm stehen. Beim ersten Umpflanzen nach einem Jahr sind die Pflänzchen ungefähr 20 Zentimeter groß.

Avocadokerne sollten frisch eingepflanzt werden, da sie ihre Keimfähigkeit nicht lange behalten. Es gibt zwei Möglichkeiten, die Kerne zum Keimen zu bringen. Bei der Anzucht über Wasser werden in die Mitte des Kerns vorsichtig drei Zahnstocher eingestochen und das Ganze auf den Rand eines Glases mit Wasser gehängt. Der Kern soll nicht eintauchen, die hohe Luftfeuchte des verdunstenden Wassers reicht aus. Nach etwa vier bis acht Wochen spaltet sich der Kern und gibt den Keimling frei. Ohne die Wurzeln zu beschädigen, wird er vorsichtig in Erde gesetzt.

Bei der Anzucht in Erde wird der Kern mit der stumpfen Seite nach unten etwa zwei bis drei Zentimeter tief in die Erde gesteckt. Der größte Teil des Samens ragt frei aus der Erde, damit er sich spalten kann, wenn der Keimling zu wachsen beginnt. So wird verhindert, dass sich der Trieb krümmt und eventuell eingeht. Nach dem Angießen wird der Trieb mit einer Folientüte abgedeckt und der Topf hell, aber nicht sonnig bei 20 bis 25 Grad aufgestellt. Die jungen Pflanzen wachsen schnell und müssen bald umgetopft werden. Zur besseren Verzweigung können die Spitzen herausgenommen werden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 18.02.2004