Gemüse immer beliebter

Frisches Gemüse
Foto: Stephanie Hofschläger, Pixelio

Der Appetit der Deutschen auf Gemüse ist ungebrochen. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt, lag im Wirtschaftsjahr 2002/2003 der Pro-Kopf-Verbrauch an Gemüse mit knapp 84 Kilogramm auf einem hohen Niveau. Das waren zehn Kilogramm mehr als 1992.

In Europa belegt Deutschland beim Gesamtverbrauch wie Österreich einen mittleren Platz. Deutlich höher ist der Verbrauch in Mittelmeerländern mit bis zu 200 Kilogramm und mehr pro Kopf, niedriger dagegen in Skandinavien, hat die Zentrale Markt- und Preisberichtsstelle in Bonn festgestellt.

Der Selbstversorgungsgrad in Deutschland liegt bei etwa 40 Prozent. Dies ist insbesondere auf den wachsenden Anbau von Eissalat, Broccoli, Spargel, Möhren, Zwiebeln und Einlegegurken im Inland zurückzuführen. Spitzenreiter der Gemüsehitliste sind weiterhin die Tomaten. Sie rangieren mit knapp 21 Kilogramm pro Kopf nach wie vor mit großem Abstand an der Spitze. Hierbei handelt es sich auch um verarbeitete Tomatenprodukte, wie Ketchup oder Tomatenmark, von denen pro Kopf etwa zehn Kilogramm verbraucht wurden. Der Rest wird als Frischware abgesetzt. Die Produktvielfalt bei Tomaten, wie zum Beispiel Rispentomaten, dürfte eine wichtige Ursache für die Verbrauchssteigerung sein.

Zu den Produkten mit hohen Zuwachsraten gehören neben Tomaten, Erbsen sowie Möhren und Rote Bete. Möhren und Rote Bete liegen mit einem Verbrauch in Höhe von 6,4 Kilo auf dem dritten Platz, knapp hinter den Gurken (6,5 Kilo). Dann folgen Speisezwiebeln mit 6,2 Kilo. Die Mengenangaben beinhalten frisches und verarbeitetes Gemüse, wobei die Verarbeitungsprodukte in Frischgewicht umgerechnet sind. Mehr als die Hälfte des Verbrauchs entfallen auf Frischgemüse. Zu den Verlierern zählen vor allem die Kohlsorten und Champignons. Von Weiß- und Rotkohl verzehrt jeder Bundesbürger nur noch 4,5 Kilo (minus 2,1 Prozent) und von Blumen- und Grünkohl lediglich 2,3 Kilo (minus 3,9 Prozent). Der stark rückläufige Verbrauch an Weiß- und Rotkohl ist auf eine schlechte Inlandsernte 2002 zurückzuführen. Bei Pilzen ist die sinkende Nachfrage nach Konserven für den rückläufigen Verbrauch verantwortlich.

In Nordrhein-Westfalen gibt es 2 400 spezialisierte Gemüsebauern sowie gärtnerische und landwirtschaftliche Betriebe mit Gemüsebau. Das Frischgemüse aus Nordrhein-Westfalen wird jeweils zur Hälfte über Genossenschaften und Großhändler sowie direkt an Verbraucher vermarktet, wobei der Direktabsatz an Kunden leicht überwiegt.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 25.08.2004