Zuckerrübenernte hat begonnen

Zuckerrübenernte

Die Aussichten für die diesjährige Zuckerrübenernte sind nach Einschätzung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen recht gut. Verbreitet wird mit einem Ertrag von 60 Tonnen Rüben je Hektar gerechnet. Die Rüben sind zwar nicht ganz so süß wie im sonnenreichen Vorjahr, mit 16,5 bis 17 Prozent liegt der Zuckergehalt aber im langjährigen Durchschnitt. Verantwortlich für die relativ guten Ernteaussichten ist das überwiegend sonnige Wetter der vergangenen vier Wochen. Nach einem guten und rechtzeitigen Start im Frühjahr hatten sich die kleinen Rübenpflänzchen während des wechselhaften Sommers zunächst nur sehr zögerlich entwickelt.

Der Startschuss für die Zuckerrübenernte fiel im Rheinland bereits am 13. September mit der Annahme der ersten Zuckerrüben in der Zuckerfabrik Elsdorf. Euskirchen folgte am 14. September und Appeldorn am 15. September. Insgesamt verarbeiten in Nordrhein-Westfalen sechs Zuckerfabriken die Rüben, die knapp 7 800 Landwirte auf etwa 70 000 Hektar anbauen.

Die guten Ernteaussichten werden für die Zuckerrübenanbauer zurzeit stark getrübt von den Plänen der Europäischen Union zur Liberalisierung des Zuckermarktes. Die Bauern befürchten, dass sie mit ihrem unter hohen Sozial- und Umweltstandards erzeugten süßen Rohstoff aus der Region nicht mit Rohrzucker aus großflächigem Anbau, zum Beispiel in Brasilien und Australien, konkurrieren können. Wie überall in den deutschen Zuckerrüben-Anbaugebieten gehen deswegen auch Nordrhein-Westfalens Rübenbauern in diesen Tagen auf die Straße, um gegen die Pläne der EU zu demonstrieren.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 15.09.2004