Alles Käse oder nicht?

Labkäseprüfung

Nur Markenkäse erhält ein Gütesiegel. Um herauszufinden, welcher Käse ein Markenkäse ist, wurden am 20. Oktober etwa 160 Käse-Proben im Rahmen einer überregionalen Käse-Qualitätsprüfung des Landesamtes für Ernährung und Jagd auf Geschmack, Aussehen und Geruch bei der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen geprüft. 30 Sachverständige aus verschiedenen Bundesländern ließen sich bei der Labkäseprüfung in Münster rund 20 Käsesorten auf der Zunge zergehen. Darunter waren Standardsorten, wie Edamer, Gouda, Butterkäse, Camembert oder Mozzarella, aber auch Käseproben mit Gewürzen. Zur sensorischen Begutachtung zählen äußeres und inneres Aussehen, Geschmack, Geruch und Konsistenz. Die definierten Eigenschaften der unterschiedlichen Sorten müssen überprüft werden, denn ein Gouda ist nicht automatisch ein Gouda, sondern nur, wenn er die speziellen Eigenschaften wie die entsprechende Konsistenz oder die übliche Farbe der Rinde aufweist.

Nach der sensorischen Prüfung gehen die Käseproben anschließend zur chemischen und mikrobiologischen Untersuchung in die Laboratorien der beteiligten Bundesländer. In Nordrhein-Westfalen ist es das Untersuchungszentrum LUFA der Landwirtschaftskammer in Münster. Dort wird der Käse auf Keimgehalte, Krankheitserreger, Fett- und Wassergehalt oder andere Rückstände überprüft. Erst dann kann der Käse in den Regalen der Lebensmittelgeschäfte angeboten werden.

Der deutsche Durchschnittsbürger verzehrt etwa 22 Kilogramm Schnitt- und Weichkäse pro Jahr. In NRW wurden im Jahr 2003 etwa 24 500 Tonnen Käse verarbeitet.

Diese aufwendige Käsequalitätsprüfung ist notwendig, um eine direkte Vergleichbarkeit der Käsesorten zu ermöglichen. In Nordrhein-Westfalen wird Schnittkäse nur noch in zwei großen Molkereien hergestellt. Das ist eine zu geringe Zahl, um eine neutrale Käseprüfung durchzuführen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 20.10.2004