Grüne Berufe sind gefragt

Baum pflanzen

Das Interesse an Agrarberufen in Nordrhein-Westfalen ist groß. Den zahlenmäßig größten Zulauf hat seit Jahren der Beruf des Gärtners, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. In diesem Jahr sind es erneut 1 663 angehende Gärtnerinnen und Gärtner, die die Ausbildung beginnen. Hinzu kommen 85 Umschüler, so dass zurzeit in NRW insgesamt 4 694 junge Menschen den Beruf des Gärtners erlernen; fast drei Prozent mehr als 2003.

In der Hauswirtschaft weist die Statistik der Landwirtschaftskammer fast unverändert insgesamt 2 236 Auszubildende und Umschülerinnen aus. Besonders erfreulich ist die Entwicklung bei den Landwirten. Bei ihnen wurden in diesem Jahr insgesamt 1 156 Lehrlinge gezählt, was einer Steigerung von 15 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht. Bei den Forstwirten sind es 292 Auszubildende und damit etwa sieben Prozent mehr als 2003. Die Zahl der Lehrlinge im Beruf des Pferdewirtes sank dagegen von 540 in 2003 auf 492.

Alle Berufe im Agrarbereich sind sehr vielseitig. So müssen sich angehende Gärtner zwischen den Fachrichtungen Garten- und Landschaftsbau, Baumschule, Zierpflanzenbau, Obstbau, Gemüsebau, Staudengärtnerei oder Friedhofsgärtnerei entscheiden. Die Ausbildung zum Pferdewirt ist in den Schwerpunkten Pferdezucht und Pferdehaltung, Reiten, Rennreiten oder im Trabrennfahren möglich. Oft muss ein frisch gebackener Landwirt alleine einen ganzen Betrieb managen. Deshalb sind technisches Verständnis, praktisches Können und handwerkliches Geschick in diesen Berufen ebenso gefordert, wie kaufmännisches und unternehmerisches Denken. Weitere Voraussetzungen sind Ausdauer und körperliches Leistungsvermögen sowie Freude an selbständiger Arbeit. Auch gutes Urteilsvermögen und Kreativität sind erforderlich. Um in einem grünen Beruf erfolgreich zu sein, sind ein umfangreiches fachliches Wissen und fundierte EDV-Kenntnisse unabdingbar.

Verlockend sind die zahlreichen Fort- und Weiterbildungsmöglichkeiten und die damit einhergehenden Aufstiegschancen in den grünen Berufen. Nach der im Regelfall dreijährigen Ausbildung und sich anschließender zwei- oder dreijähriger Gehilfenzeit besteht die Möglichkeit, sich zum Meister oder Techniker fortzubilden. So werden beispielsweise in Gartenbaubetrieben staatlich geprüfte Techniker in leitenden Positionen eingesetzt. Auch ein Studium an einer Fachhochschule oder Universität eröffnet weitere berufliche Perspektiven.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 30.11.2004