Agrarland in NRW am teuersten

Westfälische Landschaft mit Wiese

Landwirtschaftliche Grundstücke sind in NRW am teuersten. Die Kaufwerte liegen nach Angaben der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen bei knapp 26 000 Euro je Hektar, was etwa 2,60 Euro je Quadratmeter entspricht. Über Jahre hinweg haben sich die Grundstückspreise damit relativ konstant bei 25 000 Euro eingependelt.

Die Kaufwerte landwirtschaftlicher Grundstücke werden vom Statistischen Landes- und Bundesamt jährlich im Rahmen der Kaufwertstatistik auf Grundlage der veräußerten Flächen von mindestens 1 000 Quadratmetern festgestellt. Im Jahr 2003 fanden in Nordrhein-Westfalen 2 725 Verkäufe von landwirtschaftlichen Flächen statt. Davon entfielen 46 Prozent auf die Regierungsbezirke Düsseldorf und Köln. In Westfalen-Lippe wurden im Regierungsbezirk Detmold mit einem Anteil von einem Fünftel die meisten Käufe getätigt. Die Kaufwerte je Hektar Gesamtfläche variierten zwischen 33 835 Euro je Hektar im Regierungsbezirk Düsseldorf und 18 039 Euro je Hektar in Ostwestfalen-Lippe. Der durchschnittliche Kaufwert betrug 25 970 Euro und lag damit um 2,1 Prozent unter dem Vorjahr. Insgesamt wurden 5 152 Hektar landwirtschaftlich genutzte Fläche veräußert.

In den Kreisen Unna, Borken, Rhein-Erftkreis, Mettmann, Rhein-Kreis Neuss und Recklinghausen werden mit Beträgen von 34 500 bis 43 670 Euro je Hektar die höchsten Kaufpreise notiert, da hier vorwiegend Ackerland veräußert wurde. Die niedrigsten Kaufwerte zwischen 14 000 und 16 000 Euro verzeichneten die überwiegend durch Grünland geprägten Kreise im Sauerland, die Kreise Euskirchen und Höxter sowie der Märkische Kreis.

Im Bundesvergleich wird deutlich, dass in NRW unverändert die höchsten Bodenpreise gezahlt wurden. Hier liegt der Kaufwert knapp zehn Mal so hoch wie in Brandenburg. An zweiter Stelle rangiert weiterhin Bayern, gefolgt von Baden-Württemberg, Niedersachsen und Schleswig-Holstein.

Insgesamt wurden bundesweit etwa 95 160 Hektar Fläche verkauft, davon etwa 55 000 Hektar (58 Prozent) in den neuen Bundesländern. Das Kaufpreisniveau zwischen den alten und neuen Ländern weicht weiterhin erheblich voneinander ab. Im Durchschnitt der neuen Bundesländer wurden 3 830 Euro, in den alten hingegen 16 490 Euro je Hektar erzielt. Hier wird deutlich, dass sich in den neuen Ländern die Bodenpreise noch weitgehend an den natürlichen Ertragsfähigkeiten der Flächen orientieren. Gegenüber dem Vorjahr sanken die Preise in den neuen Ländern um 4,5 Prozent, in den alten um 2,8 Prozent.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 30.03.2005