Schwarze Rhododendron-Knospen entfernen

Pycnostysanus azaleae an RhododendronBild vergrößern
Pycnostysanus azaleae an einer Rhododendron-Knospe

Wenn sich Blütenknospen von Rhododendren in diesem Frühjahr nicht geöffnet haben und von schwarzen Stacheln überzogen sind, sollten diese Knospen unbedingt entfernt werden, empfiehlt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Diese Knospen sind abgestorben und von innen durch den Pilz Pycnostysanus azaleae zerstört worden. Das schwarze, stachelige Aussehen ist auf die zwei Millimeter langen schwarzen Fruchtkörper des Pilzes zurückzuführen. Diese befallenen Knospen müssen bis ins gesunde Holz ausgeschnitten und entfernt werden, denn sie sind eine ständige neue Infektionsquelle. Der Pilz gelangt im Herbst in die Knospen, wenn die Rhododendron-Zikade ihre Eier dort ablegt.

Die Rhododendron-Zikade ist ein Schädling, der 1930 aus Nordamerika nach Südengland eingeschleppt wurde und sich inzwischen in ganz Mitteleuropa verbreitet hat. Die Zikade und ihre Larven saugen an der Unterseite von Rhododendronblättern und anderen Grünpflanzen, wie Kamelien, Ilex und Taxus. Die Eier überwintern auf den Blütenknospen. Im April schlüpfen die gelblichen Larven, die auf der Blattunterseite zu saugen beginnen. Nach mehrmaligen Häutungen sind im Mai und Juni auf der Blattunterseite sowohl die sehr beweglichen Larven als auch die leeren weißen Häutungsreste zu beobachten. In diesem Zeitraum entwickeln sich dann auch die etwa neun Millimeter langen, metallisch grünen, schön anzusehenden beflügelten Vollinsekten mit den rötlichen Streifen.

Die durch die Larven und erwachsenen Tiere verursachten Saugschäden beeinträchtigen das Pflanzenwachstum nicht. Eine Bekämpfung der Larven ist deshalb nicht sinnvoll, so die Experten der Landwirtschaftskammer. Erst wenn im September die Weibchen der erwachsenen Tiere ihre Eier auf und in die Blütenknospen legen und somit den Pilzsporen der Knospenbräune Eintrittspforten schaffen, ist es ratsam, die Zikaden durch beleimte Gelbtafeln anzulocken und abzufangen. Dabei genügt pro Rhododendronpflanze eine Falle. Behandlungen mit zugelassenen Pflanzenschutzmitteln sind ebenfalls möglich.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 11.05.2005