Gemeinsam für die Imker

Bienenkunde-Kooperation
Die Bienen stehen im Mittelpunkt (von rechts): Kammerdirektor Ludwig Hanebrink, Dr. Werner Mühlen, Leiter des Aufgabengebietes Bienenkunde der Landwirtschaftskammer, Dr. Johannes Noll, Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau, Mainz, Dr. Alfred Schulz, Fachzentrum Bienen und Imkerei in Mayen und Holger Kretzschmar, Landwirtschaftskammer

Das Land Rheinland-Pfalz und die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen wollen künftig bei der Beratung und Betreuung der Imker zusammenarbeiten. Ziel eines Kooperationsvertrages, der am 1. Juni in Münster unterzeichnet wurde, ist es, die Dienstleistung für die Imker in beiden Bundesländern noch effektiver und zugleich wirtschaftlicher zu gestalten. Das haben das Ministerium für Wirtschaft, Verkehr, Landwirtschaft und Weinbau Rheinland-Pfalz und die Landwirtschaftskammer NRW mitgeteilt.

In Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen gibt es zusammen über 13 000 Imker mit fast 94 000 Völkern. Bei einer Jahresproduktion von 3 287 Tonnen Honig und einem Durchschnittspreis von 8 Euro je Kilogramm bedeutet dies eine Wertschöpfung von über 26 Millionen Euro pro Jahr. Noch wichtiger ist der Beitrag der Imker zum Naturschutz und über die Bestäubung, zum Beispiel von Raps und Obstbäumen, zur Sicherung der landwirtschaftlichen Produktion.

Mit dem Kooperationsvertrag wurde eine klare Aufgabentrennung zwischen dem Fachzentrum für Bienen und Imkerei in Mayen und dem Fachbereich Bienenkunde der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Münster vereinbart. Das Institut in Mayen übernimmt die Laborarbeiten auf dem Gebiet der Bienenkrankheiten und die Analyse von Honig. Ein weiterer Schwerpunkt der Arbeit in Rheinland-Pfalz wird die Bienenzucht sein. Hier geht es vor allem um die Züchtung von neuen Bienenrassen, die resistenter gegen die gefährliche Varroa-Milbe sind und mit weniger Medikamenten behandelt werden müssen.

Schwerpunkt des Bieneninstitutes in Münster sind Schulung und Beratung. Hier wird künftig die Ausbildung der Bienensachverständigen, Honig-Obleute und Honigprüfer koordiniert. Wie bisher werden in Münster Pflanzenschutzmittel auf Bienengefährlichkeit untersucht.

Beide Institute geben gemeinsam einen wöchentlichen Infobrief heraus, der an über 3 000 Imker versandt wird. An beiden Standorten werden Demonstrationsflächen angelegt mit verschiedenen Pflanzen für die Bienenweide. Spezielle Saatmischungen mit für Bienen attraktiven Blütenpflanzen sollen zeigen, wie die Ernährungsgrundlage der Bienenvölker über einen langen Blühzeitraum gesichert werden kann.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 01.06.2005