Viel Apfelschorf im Hausgarten

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Apfelschorf konnte sich im Frühjahr 2005 besonders stark ausbreiten, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die Symptome werden ausgelöst durch den Pilz Venturia inaequalis. Die Krankheit ist die bedeutendste Pilzerkrankung bei Apfelbäumen und kann auch Zieräpfel befallen. Der Pilz befällt Früchte, Blätter und junge Triebe. Auf den Blättern sind zunächstkleine dunkle Flecken zu sehen, die später zusammenfließen. Stark erkrankte Blätter fallen vorzeitig ab. Auf den Früchten bilden sich ebenfalls kleine runde dunkle Flecken, .die sich stark ausbreiten können Typisch sind die bei den Früchten auftretenden schorfigen rissigen Wundstellen. Der Schorfpilz überwintert auf den abgefallenen Blättern und auch an jungen Zweigen. Regelmäßige Niederschläge, wie in diesem Frühjahr, und ein dichter Baumkronenaufbau in Hausgärten sorgten für lang anhaltende Blattnässe, so dass regelmäßig Neuin neue Infektionen erfolgten. Das über den Winter lagernde infizierte Falllaub stellt eine Infektionsquelle im nächsten Frühjahr dar. Das sorgfältige Entfernen des Falllaubes unterbricht diesen Entwicklungszyklus und vermindert das Infektionspotenzial im nächsten Jahr. Kompostiert werden sollte das Falllaub nur, wenn eine vollständige Zersetzung sicher ist.

Die beste vorbeugende Maßnahme, um gesunde Früchte zu ernten, ist die Auswahl wenig schorfanfälliger oder schorfresistenter Sorten. Wo Bekämpfungsmaßnahmen mit chemischen Mitteln durchgeführt wurden, haben in diesemim Frühjahr 2005 nur regelmäßig wiederholte Spritzungen vor Neuinfektionen schützen können. Trotz Behandlung hat aber der Pilz in anfälligen Sorten durch optimale Wachstumsbedingungen aber oftmals gesiegt und zu deutlichem Schaden geführt. In diesem JahrLeicht von Schorf befallene Früchte müssen nicht vollständig vernichtet werden, etwas dickeres Schälen reicht aus, da der Pilz nicht in der Lage ist, das Obst zu zersetzen. Mit Schorf befallene Früchte sind allerdings anfällig für Fäulnispilze und eignen sich daher nicht für eine Lagerung.

Eine hohe Fruchtqualität liefert der Erwerbsobstbau. auch in diesem Jahr. Obstbauern wählen wenig anfällige Sorten und verfügen über ausgeklügelte Schorfwarngeräte, mit denen die Blattnässedauer und Blatttemperatur gemessen wird. Mit Hilfe dieser Angaben werden nur dann Behandlungsmaßnahmen durchgeführt, wenn sie notwendig sind. Die eingesetzten Produkte unterliegen dabei hohen Zulassungskriterien und schließen gesundheitliche Bedenken aus.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 22.06.2005