Marienkäfer bekommen Konkurrenz aus Asien

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Asiatischer Marienkäfer (Harmonia axyrides)

Der Asiatische Marienkäfer hat Nordrhein-Westfalen erreicht. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt, finden sich die ursprünglich wahrscheinlich in China beheimateten Insekten mit dem lateinischen Namen Harmonia axyrides immer häufiger auch in Gärten und Grünanlagen im Rheinland. Die Tiere wurden in den vergangenen Jahren von Firmen in den Niederlanden und in Belgien zur biologischen Bekämpfung von Blattläusen verkauft. Bereits   im Jahr 2003 warnte die Biologische Bundesanstalt für Land- und Forstwirtschaft in Braunschweig vor einer Massenvermehrung und einer möglichen Verdrängung einiger der rund 80 heimischen Marienkäferarten.

Die Asiatischen Marienkäfer sind etwa gleich groß wie ihre einheimischen Kollegen, haben aber im Gegensatz zu diesen insgesamt 19 schwarze Punkte auf den Flügeldecken zu bieten. Als Blattlausvertilger sind sie besonders effektiv, man findet die Käfer deshalb in erster Linie an Bäumen und Sträuchern mit ausreichend Blattläusen. Auf dem Speiseplan stehen aber auch kleinere Insekten, Pollen und zuckerhaltige Pflanzensäfte. Die Asiatischen Marienkäfer verursachen keine Schäden an Pflanzen, können aber bei massenhafter Vermehrung lästig werden und auch in Häuser eindringen.

Die Ausbringung asiatischer Marienkäfer ist in Deutschland nur zulässig, wenn dazu eine Genehmigung der zuständigen Landesbehörde vorliegt. Wegen der zu erwartenden Konkurrenz für die heimischen Arten hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in den letzten Jahren keine derartigen Genehmigung erteilt. In den USA, wo die Käfer bereits seit 1908 freigesetzt wurden, haben Massenvermehrungen von den Südstaaten bis Kanada zu Problemen geführt.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 27.07.2005