Der richtige Schnitt für guten Ertrag

Junger geschnittener Apfelbaum in der Blüte

Wer im nächsten Jahr viel Obst in seinem Garten ernten will, der kann jetzt schon mit dem Schnitt von Kern- und Beerenobst beginnen, rät die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Der Obstschnitt sorgt nicht nur für guten Ertrag und Qualität, sondern fördert auch das Abtrocknen der Kronen nach Regenfällen im Sommer und vermindert die Gefahr von Pilzinfektionen, wie Schorf. Obstbäume sollten nicht bei Temperaturen unter minus 5 Grad Celsius geschnitten werden, weil das Holz dann brüchig ist und Schnittwunden schlecht verheilen. Grundsätzlich gilt: Nicht schnippeln, sondern schneiden, also lieber eine ganze Astpartie herausnehmen, als mehrere Zweige stutzen. Je mehr Schnittstellen entstehen, desto mehr Wunden hat der Baum. Die Äste müssen so geschnitten werden, dass keine Aststümpfe stehen bleiben. Schnittstellen, die größer als ein allen noch bekanntes 5-Mark-Stück sind, mit einem scharfen Messer glatt schneiden und mit Wundverschlussmittel bestreichen.

Beim Schnitt des Beerenobstes ist darauf zu achten, dass alte Boden- und Basistriebe herausgenommen werden, Dies gilt vor allem für Stachelbeeren. Ist in diesem Jahr der Stachelbeermehltau aufgetreten, müssen alle Triebspitzen entfernt werden, auch schwache Triebe entfernen. Bei Johannisbeeren ist der Ertrag von einer guten Verzweigung abhängig. Deshalb wird der diesjährige Haupttrieb um ein Drittel eingekürzt, damit er sich verzweigen kann.

Stämmchen werden ähnlich behandelt wie Büsche. Damit sie nicht auseinanderbrechen, die herabhängenden Zweige einkürzen und den Stamm an einem Holzpfahl befestigen.

Am besten lernt man den Obstbaumschnitt in der Praxis. Schnittkurse bieten Volkshochschulen und Kleingartenvereine an.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 16.11.2005