Aussaat am laufenden Band

Gar nicht so einfach, Samenkörner richtig auszusäen. Besonders bei feinem Saatgut ist es für Ungeübte schwierig, die einzelnen Körner im richtigen Abstand in die Erde zu legen. Wenn dies nicht gelingt, müssen nach vier Wochen alle überflüssigen, zu eng stehenden Pflanzen ausgerupft werden.

Eine gute und arbeitssparende Alternative sind Saatbänder, meint die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Sie bestehen aus zwei Schichten Vliespapier, zwischen denen im richtigen Abstand die einzelnen Saatkörner abgelegt sind. Das Papier verrottet nach der Keimung des Saatgutes. Neben der gleichmäßigen Aussaat hat das Vlies den weiteren Vorteil, dass es viel Wasser aufsaugen kann und der Samen so immer gut feucht bleibt.

Saatbänder gibt es für viele Gemüsearten, zum Beispiel für Möhren, Salate, Radieschen, Rettich, verschiedene Kräuter, aber auch für Blumen. Selbst wer keinen Garten hat, kann sich mit speziellen Balkongemüse-Saatbändern Möhren, Radieschen, Pflücksalat oder Kräuter im Balkonkasten anziehen.

Nach dem gleichen Prinzip wie Saatbänder sind auch Saatscheiben angelegt. Sie sind rund und passen auf kleine Anzuchttöpfe. So lassen sich Kräuter und Blumen ganz einfach für Balkon oder Garten anziehen und nach dem Einwurzeln verpflanzen. So wird’s gemacht: Zunächst muss der Boden feinkrümelig hergerichtet werden. Dazu lockert man ihn erst einmal mit dem Dreizahn kräftig auf und zerkleinert grobe Erdklumpen. Anschließend wird mit der Harke solange gearbeitet, bis der Boden ganz fein ist. Das ist wichtig, damit die Saatbänder fest auf dem Boden aufliegen und die jungen Wurzeln der Keimlinge sofort Bodenschluss finden. Nur dann sind sie in der Lage, für das weitere Wachstum der Pflanze Wasser und Nährstoffe aufzunehmen.

Nachdem der Boden hergerichtet ist, zieht man, je nach Angabe auf der Tüte, ein bis zwei Zentimeter tiefe Rillen, in den Boden. Dort hinein legt man das vorher angefeuchtete Saatband, das anschließend mit Erde bedeckt wird. Abschließend mit einer Brause gut angießen. Da das Vlies viel Wasser aufsaugt, muss der Boden immer feucht gehalten werden. Trocknet das Vlies im Boden aus, sterben die keimenden Pflanzen ab.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 25.04.2006