Spargelsaison mit Hindernissen

Spargelstecherin bei der Ernte

Der heimische Spargel hat noch Hochsaison. Bei der warmen Witterung sprießen die Stangen jetzt kräftig, aber nur noch bis Ende der Woche. Am Johannistag, 24. Juni, ist Spargelsilvester. Die 500 Anbauer in Nordrhein-Westfalen stechen auf 3 900 Hektar Spargel nur bis zu diesem Datum, weil das königliche Gemüse dann eine Pause braucht, um Reserven für die kommende Saison zu bilden, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.

Für die Spargelbauern in Nordrhein-Westfalen war es eine schwierige Saison. Bedingt durch das kalte Frühjahr begann die Spargelsaison etwa zwei Wochen später als gewöhnlich. Während es an den kalten Tagen um Ostern und Pfingsten nicht genug Spargel gab, war das Angebot an den heißen Tagen Anfang Mai und in der zweiten Juniwoche reichlich. Der Preis lag mit durchschnittlich zwischen 5,50 und 6,50 Euro für die beste Qualität auf Vorjahrsniveau. Auch in diesem Jahr kauften viele Kunden preisbewusst und griffen verstärkt zu günstigeren Handelsklassen.

Probleme bereiteten den Spargelbauern auch die fehlenden Erntehelfer. Ausländische Saisonarbeitskräfte durften in diesem Jahr nur noch bis zu einer Höhe von 80 % der Vorjahreszahl, mit Ausnahmegenehmigung 90 %, eingesetzt werden. Das Vorhaben der Bundesregierung, statt dessen deutsche Arbeitslose auf die Felder zu schicken, ließ sich in der Praxis kaum umsetzen. Von den avisierten deutschen Erntehelfer erschienen viele überhaupt nicht, von den übrigen haben nur wenige die Saison durchgehalten. Nach ersten Schätzungen wurden in Nordrhein-Westfalen bis zu 15 % der Spargelflächen im Laufe der Saison nicht mehr geerntet, weil nicht ausreichend Erntehelfer zur Verfügung standen.

Wer auch nach dem 24. Juni nicht auf dieses kulinarische Gemüse verzichten möchte, kann den Spargel einfrieren. Die augenblicklich sehr guten Qualitäten des Spargels sollten die Verbraucher nutzen, um sich zu bevorraten. Dazu ein Tipp von der Landwirtschaftskammer: Der Spargel muss geschält, portionsweise in Folienbeutel abgepackt und eingefroren werden. Zum Verzehr den gefrorenen Spargel in kochendes Wasser geben und garen. Spargel sollte möglichst mit Dampf gegart werden. Das geht am besten in einem Spargeltopf oder in einem hohen Kochtopf. Zu Bündeln geschnürt werden die Stangen hochkant in den Topf mit wenig Wasser gestellt. Etwas Salz und Zucker im Kochwasser geben ein besonderes Aroma. Damit hat der Verbraucher eine schnelle und schmackhafte Mahlzeit.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 20.06.2006