Tropische Blattschneiderameisen in Kölner Garten entdeckt

Tropische Blattschneiderameisen haben Mitarbeiter des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen Ende Juli in einem Hausgarten in Köln entdeckt. Der Gartenbesitzer hatte die Pflanzenschützer alarmiert, weil er wissen wollte, wer die Blumen in seinem Garten auffrisst. Die etwa 2,5 Zentimeter großen Ameisen sind wahrscheinlich vom Nachbargrundstück zugewandert und besiedeln nicht nur den Garten, sondern dringen auch in das Wohnhaus ein.

Die Blattschneiderameisen leben von einem Pilz, den sie züchten und ständig mit großen Mengen frischen Blättern und Blüten oder abgefallenem Laub füttern. Die Kölner Ameisen gehören zur Gattung der Acromyrmex, vermutlich zur Art Acromyrmex octospinosus. Die Tierchen sind ursprünglich in den tropischen Regenwäldern Südamerikas zu Hause und bilden sehr große Kolonien. Die Nester werden in hohlen Baumstämmen oder unter Steinplatten angelegt. Experten vermuten, dass sie auch im deutschen Winter überleben können, wenn sie sich in der kalten Jahreszeit in Wohnhäuser zurückziehen. Neben den Schäden an den Pflanzen ist daher die mögliche Besiedelung von Wohnhäusern ein ernstzunehmendes Problem.

Die Bekämpfung der tropischen Ameisen im Garten ist sehr schwierig, weil ständig neue Ameisen in großer Zahl zuwandern. Hier und vor allem bei der Bekämpfung der Tiere im Haus sind professionelle Schädlingsbekämpfer gefordert, die den ungebetenen Gästen systematisch zuleibe rücken.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 08.08.2006