Konsequenzen aus der Schweinepest

Schweine in der Großgruppe

Schweinemäster blicken jetzt schon auf das zweite erfolgreiche Wirtschaftsjahr in Folge zurück. Darauf wies der Vizepräsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Anton Holz, anlässlich der überregionalen Vortragsveranstaltung am vergangenen Montag in Coesfeld hin. Vor mehr als 300 Landwirten sagte er: „Wie schon 2004/2005 waren auch im Wirtschaftsjahr 2005/2006 die Preise und damit auch die Betriebsergebnisse überdurchschnittlich.“ Allerdings seien die Schweinepreise derzeit rückläufig.

Holz erinnerte aber auch an die Schweinepest, „die in unserem Raum neben dem wirtschaftlichen Schaden auf vielen Betrieben auch in den Köpfen der Landwirte so manche Blessur hinterlassen hat“. Mit Unverständnis blicke man auf die Maßnahmen, die in diesem Zusammenhang die ungerechtfertigte Tötung vieler Schweine nach sich gezogen habe. Der Vizepräsident sprach sich dafür aus, die Erfahrungen bei der Bekämpfung der Schweinepest im vergangenen Frühjahr intensiv aufzuarbeiten.

Dr. Jürgen Harlizius vom Schweinegesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer informierte die Zuhörer über Konsequenzen aus dem Seuchenzug. Dazu gehöre zunächst die strikte Einhaltung der Schweinehaltungs-Hygiene-Verordnung. Da bei der Schweinepest davon ausgegangen werde, dass sie durch Wildschweinfleisch übertragen wurde, müssten vor allem die Jäger, die nicht aus der Landwirtschaft kommen, intensiv unterrichtet und von ihnen ein verantwortungsvolles Vorgehen bei der Wildschweinjagd verlangt werden.

Ferner müssten rechtzeitig Erkrankungen und Todesfälle bei Schweinen den Tierärzten und Amtsveterinären gemeldet werden. Ferner sei ein Frühwarnsystem der Tierseuchenkasse und des Tiergesundheitsdienstes mit Einbindung der praktischen Tierärzte erforderlich. Das freiwillige Hilfspersonal von Technischem Hilfsdienst und Freiwilliger Feuerwehr müsse laufend geschult und Notfallpläne müssten vor Ort bereit gehalten werden, damit Hof, Kreis- und Landesbehörden bei einem Seuchenfall reibungslos und schnell zusammenarbeiten könnten. Dazu seien Tierseuchenübungen notwendig. Die zuständigen Veterinärbehörden müssten ein einheitliches Vorgehen absprechen. Letztlich müsse es eine aktuelle und zentrale Information an die Tierhalter und Tierärzte geben. In NRW halten 14 000 Bauern 6,2 Millionen Schweine.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 08.11.2006