Bienen legen Frühstart hin

Bienen im Anflug auf Bienenstand

Die Bienenvölker starten in diesem Jahr etwa zwei Wochen früher als üblich in die neue Saison, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Die ersten wärmenden Sonnenstrahlen locken sie aus ihrem Quartier. Nun fliegen sie so zeitig wie noch nie.

Den Winter über haben die Bienen ihre Exkremente in der Kotblase gespeichert, der Stock muss sauber bleiben. Jetzt fliegen sie aus und entleeren sich. Ein Schauspiel, das der Imker Reinigungsflug nennt und bei seinen Nachbarn nicht unbedingt auf Gegenliebe stößt. Bienen werden von hellen Flächen magisch angezogen, wie zum Beispiel Wäsche, die zum Trocknen in den Garten gehängt wurde, oder von frisch gewaschenen Autos.

Die Königinnen haben mit der Eiablage begonnen. Die alten Winterbienen werden durch junge Sommerbienen ersetzt. Das ist eine kritische Phase in der Entwicklung eines Bienenvolkes. Wenn die Brut durch Varroamilben geschädigt ist, schlüpfen zu wenige Bienen und die Volksstärke sinkt unter einen kritischen Wert ab. Dies bedeutet oft den plötzlichen Tod des Bienenvolkes.

Die Imker in NRW blicken zuversichtlich in die Zukunft. Wenn es keine größeren Frostperioden mehr gibt, werden mehr Bienenvölker den Winter überleben als in den vergangenen Jahren. Um den Bienen einen gesunden Start in den Frühling zu ermöglichen, sind jetzt pollenspendende Blütenpflanzen, wie Krokusse oder Schneeglöckchen und vor allem Weiden, Kornelkirschen und Haselsträucher, besonders wichtig.

In Nordrhein-Westfalen widmen sich mehr als 9 000 Imker mit fast 61 000 Völkern der Bienenzucht. Das ist ein historischer Tiefstand. Die fleißigen Bienen produzierten in NRW im vergangenen Jahr 1 800 Tonnen Honig im Wert von mehr als 15 Millionen Euro.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 07.03.2007