Kahlfraß durch Raupen an Laubgehölzen

Kleiner FrostspannerBild vergrößern
Frostspannerfraß an Kirschblättern

In diesem Jahr sind fast alle Laubgehölze extrem durch Raupen des kleinen Frostspanners befallen. Die anhaltende trockene und warme Witterung trägt zu einer rasanten Entwicklung der Raupenplage bei, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.

Auffällig wird der Befall durch total zerfressene Blätter. Unter den Bäumen und Sträuchern liegen oft Blattfetzen, als ob es gehagelt hätte. Die gefräßigen Tiere zerfressen das gesamte Blatt, das auch stückweise zu Boden fallen kann. Die Raupen des Frostspanners gehören zu den freifressenden Schmetterlingsraupen, die – nicht besonders wählerisch – alles, was sich im Frühjahr an Blattgrün anbietet, verputzen.

Besonders auffällig ist, dass sich die Raupen im fortgeschrittenen Stadium in Blattstücke gespinstartig einwickeln. Der Fraß ist allerdings nur vorübergehend und dauert je nach Temperatur und Witterung längstens zwei bis drei Wochen an. Nach dem Reifungsfraß seilen die Raupen sich an Gespinstfäden ab, um sich im Boden zu verpuppen. Nach der Puppenruhe, die bis zum Herbst dauert, schlüpfen die kleinen Falter, die dann zur erneuten Eiablage zu den Ästen der Wirtspflanzen fliegen oder klettern. Bei dieser Gelegenheit können die weiblichen Falter, die keine Flügel besitzen, mit Leimringen abgefangen werden, um den Befall im nächsten Jahr zu reduzieren.

Der Fraßschaden an Hecken und Laubbäumen kann toleriert werden, so dass Pflanzenschutzmitteln nicht eingesetzt werden müssen. Jedoch vergreifen sich die Raupen bei starkem Befall häufig an Rosenknospen oder an den gerade sich frisch entwickelnden jungen Früchten von Apfel, Birne oder Pflaume, was oft zu einem totalen Ernteausfall führt. Da die Raupen zu dieser Zeit Hauptnahrungsquelle der Vögel, vor allem Meisen, sind, sollten ausschließlich biologische oder natürliche Pflanzenschutzmittel eingesetzt werden.

Geeignet sind Präparate mit dem Wirkstoff Bacillus thuringiensis, die als biologische Präparate nur die Raupen schädigen und keine Gefahr für Mensch und Tier darstellt. Ferner ist der natürliche Wirkstoff des Neembaumes zur Bekämpfung geeignet, den es im Fachhandel zu kaufen gibt. Mit dem Produkt können gleichzeitig Blattläuse bekämpft werden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 09.05.2007