Nach früher Honigernte schwärmen jetzt die Bienen

Bienenschwarm am Ast

Nach dem sehr warmen Frühjahr mit anhaltender Trockenheit im April konnten die Imker den ersten Honig in diesem Jahr schon etwa drei Wochen früher ernten als in anderen Jahren. Durch die außergewöhnliche Trockenheit spendeten Obst- und Rapsblüten nur wenig Nektar, so dass die Landwirte und Obstbauern zu geringen Bienenflug auf den Blüten beklagen, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Trotzdem haben die Bienen Nektar in den Blüten sammeln können, weil über einen langen Blühzeitraum ideale Flugbedingungen herrschten. Die Imker sind daher mit ihrer Honigausbeute sehr zufrieden. Der geerntete Honig ist von sehr guter Qualität.

Nach der Frühjahresernte gibt es nun eine Durststrecke für die Bienen, die der Imker Trachtloch nennt. Die Frühblüher, wie Obst und Raps, sind abgeblüht, auch die Robinien, die einen sehr feinen und flüssigen Honig liefern, sind verblüht. Bis zur Blüte der Edelkastanie und der Linden wird es noch dauern. Das ist für die Bienen die Zeit zum Schwärmen.

Bienen vermehren sich, indem ein Teil des Volkes als Schwarm zusammen mit der alten Königin das Muttervolk verlässt und auf die Suche nach einer neuen Behausung geht. Diese Schwärme sind für viele Imker willkommener Nachwuchs für den eigenen Bienenstand.

Die Imker bitten daher die Bevölkerung, Bienenschwärme zu melden, damit sie rechtzeitig eingefangen werden können. Hilfe ist beim Vorsitzenden des örtlichen Imkervereins zu erhalten, oft auch bei Umweltämtern oder der Feuerwehr, die Imkeradressen vorliegen haben.

In Nordrhein-Westfalen betreuen mehr als 9 000 Imker fast 61 000 Bienenvölker. Das ist ein historischer Tiefstand. Die fleißigen Bienen produzierten in NRW im vergangenen Jahr 1 800 Tonnen Honig im Wert von mehr als 15 Millionen Euro.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 31.05.2007