100 Jahre Tiergesundheitsdienst

Rindergesundheitsdienst

Das 100-jährige Bestehen ihres Tiergesundheitsdienstes hat die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen am Montag dieser Woche in Bonn gefeiert. Hauptaufgabe der als Bakteriologische Institute in Bonn und Münster gegründeten Einrichtungen war zunächst die Bekämpfung der damals weit verbreiteten Tuberkulose bei Rindern. Dabei kamen zu Beginn des vorigen Jahrhunderts neu entwickelte Testverfahren zum Einsatz, mit denen anhand von Proben festgestellt werden konnte, welche Tiere erkrankt waren. Schon bald standen die Bekämpfung der Brucellose, einem seuchenhaften Verkalben bei Rindern, und die planmäßige Fruchtbarkeit zur Sterilitätsbekämpfung bei Rind und Pferd auf dem Programm. Später kamen die Vorbeugung und Bekämpfung von Euterkrankheiten, Jungtierkrankheiten, Geflügelkrankheiten und die Parasitenbekämpfung bei Schweinen und Schafen hinzu.

Heute beschäftigt der Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer in Bonn und Münster 29 Mitarbeiter, davon elf spezialisierte Tierärzte. Die Beratung geschieht auf Anforderung durch den Landwirt oder im Rahmen vertraglicher Vereinbarungen mit Tierzuchtorganisationen und Erzeugerringen. Außerdem erfolgt immer eine Absprache mit dem betreuenden Hoftierarzt.

Von entscheidender Bedeutung für die Tätigkeit des Tiergesundheitsdienstes ist das eigene Labor in Bonn, in dem krankheitserregende Bakterien, Viren und Parasiten in den eingesandten Proben festgestellt werden können. Bei unklarer Todesursache können im eigenen Sektionsraum auch ganze Tierkadaver auf mögliche Ursachen untersucht werden. Seit einigen Jahren unterstützt der Tiergesundheitsdienst der Landwirtschaftskammer Landwirte bei freiwilligen Untersuchungsprogrammen im Rahmen verschiedener Qualitätssicherungsmaßnahmen. Aktuelle Schwerpunkte sind die Bekämpfung der im vergangenen Jahr erstmals in Deutschland aufgetretenen Blauzungenkrankheit bei Rindern und Schafen sowie die Umsetzung der im März dieses Jahres in Kraft getretenen Salmonellenverordnung für Schweinebestände.

In Nordrhein-Westfalens Ställen stehen etwa 6,5 Millionen Schweine und mehr als 1,3 Millionen Rinder. Der Tiergesundheitsdienst trägt mit seiner Arbeit nicht nur zur Gesunderhaltung dieser und anderer Nutztiere bei, sondern leistet damit auch einen wesentlichen Beitrag zum Verbraucherschutz.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 12.06.2007