Spargelanbau in Nordrhein-Westfalen immer wichtiger

Spargeldämme ziehen

Mit etwa 4 000 Hektar Anbaufläche liegt Nordrhein-Westfalen in der bundesdeutschen Spargelproduktion auf Platz zwei hinter Niedersachsen. Darauf wies Johannes Frizen, Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, anlässlich der Mitgliederversammlung der Vereinigung der Spargelanbauer Westfalen-Lippe am Dienstag, 22. Januar, in Münster-Wolbeck hin.

Der Spargelanbau in Nordrhein-Westfalen hat in den vergangenen Jahren eine rasante Entwicklung genommen. Gab es 1990 etwa 750 Hektar Anbaufläche, so wird heute das Stangengemüse von den 510 Spargelerzeugern auf 4 000 Hektar angebaut. Das entspricht knapp einem Fünftel der Gesamtfläche des Spargelanbaus in Deutschland in Höhe von fast 22 000 Hektar.

2007 sei für die Spargelanbauer eine große Herausforderung gewesen, so Frizen, zumal die Ernte nicht wie sonst üblich Ende April, sondern aufgrund der außergewöhnlich warmen Temperaturen schon Ende März begann. "Mit dem frühen Saisonstart waren aber auch viele Probleme verbunden, in erster Linie bei der Beschaffung der benötigten Erntehelfer." Das Defizit an Arbeitskräften habe auch 2007 nicht durch einheimische Arbeitskräfte ausgeglichen werden können und habe bei einzelnen Betrieben zu erheblichen Verlusten geführt, da der Spargel nicht rechtzeitig geerntet werden konnte. Es sei wichtig, die Rahmenbedingungen der Erntehelfer in Deutschland zu verbessern.

Nach wie vor sei Spargel bei den Verbrauchern ein beliebtes Gemüse, so Frizen. Dies zeige nicht zuletzt die Statistik, die einen weiterhin wachsenden Pro-Kopf-Verbrauch ausweise. Im Spargelessen sind die Deutschen mit durchschnittlich 1,25 Kilo Weltmeister. Eine Auswertung des Einkaufverhaltens der privaten Haushalte zeige weiter, dass der Direktverkauf ab Hof und auf Wochenmärkten Vorrang habe vor dem Kauf in Supermärkten und bei Discountern. Der Absatz erfolgt zu zwei Dritteln ab Hof. Etwa zehn Prozent des Spargels wandern in die Gastronomie, 25 Prozent nehmen der Großhandel, der Lebensmitteleinzelhandel sowie Erzeugerorganisationen ab. Der Kunde bevorzuge heimischen Spargel gegenüber dem ausländischen Gemüse. Absolute Frische vom Feld direkt zum Kunden wurde vom Verbraucher honoriert.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 23.01.2008