Asiatischer Laubholzbockkäfer auf dem Vormarsch

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Asiatischer Laubholzbockkäfer (Anoplophora glabripennis)

Einen neuen Befall mit dem gefährlichen Asiatischen Laubholzbockkäfer haben Experten des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen in Bornheim-Hersel am nördlichen Stadtrand von Bonn festgestellt. Die drei bis vier Zentimeter großen, glänzend-schwarzen, weißgefleckten Käfer mit imposanten, bis zu zehn Zentimeter langen Fühlern haben einen unbändigen Appetit auf heimische Laubbäume, wie Ahorn, Pappel, Ulme oder Apfel. Sie fressen sich in den Stamm und verursachen mit ihren bis zu drei Zentimeter dicken Bohrgängen das Absterben der Bäume. Im Gegensatz zu heimischen Laubholzbockkäfern, die totes Holz bevorzugen, verputzen die asiatischen Kollegen mit Vorliebe kerngesunde Bäume.

Zuletzt war der Asiatische Laubholzbockkäfer im Herbst 2005 in einem Gewerbegebiet in Bornheim entdeckt worden. Damals waren etwa 30 Bäume auf Anordnung des Pflanzenschutzdienstes gerodet und an Ort und Stelle verbrannt worden. Der aktuelle Fundort liegt mehr als zwei Kilometer von dieser Stelle entfernt, woraus die Experten schließen, dass die damalige Bekämpfung die weitere Verbreitung der Käfer nicht vollständig verhindern konnte.

Bei dem neuen Fall in Hersel wurden, der Jahreszeit entsprechend, keine frei fliegenden Käfer mehr gefunden. Aufgefallen war der stark befallene Ahornbaum durch zahlreiche Bohrlöcher im Stamm. Nach einer DNA-Analyse der Käferlarven in einem Speziallabor in Österreich steht jetzt eindeutig fest, dass es sich um den Asiatischen Laubholzbockkäfer handelt. Die Experten vermuten, dass die Käfer mit befallenem Verpackungsholz aus China eingeschleppt wurden. Der befallene Baum in Hersel wurde unter Aufsicht des Pflanzenschutzdienstes mitsamt Wurzeln aus dem Boden gezogen und verbrannt. Eine Bekämpfung des Käfers mit Pflanzenschutzmitteln ist nicht möglich. Im Umkreis von zwei Kilometer um das Befallszentrum kontrolliert der Pflanzenschutzdienst regelmäßig gefährdete Bäume.

Ausführliche Informationen mit Fotos des Käfers und des Schadbildes gibt es im Internetangebot des Julius Kühn-Institutes unter www.jki.bund.de in der Rubrik Pflanzengesundheit/Schadorganismen/Anoplophora.

Wer verdächtige Bäume in seinem Garten findet, kann sich direkt an die Experten des Pflanzenschutzdienstes der Landwirtschaftskammer NRW wenden, Telefon: 02 28 / 7 03-21 20 oder 02 28 / 7 03-21 22, E-Mail: pflanzenschutzdienst@lwk.nrw.de.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 05.03.2008