Ruhe auf nordrhein-westfälischen Äckern

Getreide im Schnee

Auch wenn das Volkslied heißt "Im Märzen der Bauer", sind die meisten Bauern in NRW zurzeit nicht mehr fleißig auf ihren Äckern, weil die Böden zu nass sind, meldet die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen.

Die Schönwetterphase im Februar haben die meisten Landwirte genutzt, um auf dem im Herbst gesäten Getreide den ersten Dünger auszubringen. So können Weizen und Gerste jetzt in Ruhe auf den Frühling warten, denn sie haben genug Stickstoff, um bei warmem Wetter kräftig weiterzuwachsen. Das Getreide ist gut entwickelt und gesund, es entspricht vom Entwicklungsstand her dem Durchschnitt der Jahre. Sobald die Böden abtrocknen, beginnen die Bauern mit der Unkrautbekämpfung, um dem Getreide lästige Konkurrenten vom Hals zu halten.

Fleißig waren im Februar auch die Kartoffelanbauer. Rund 90 % haben ihre frühen Speisekartoffeln gepflanzt und schützen sie jetzt mit Folie vor Frost. Das schöne Wetter hatte viele Anbauer gelockt, etwa 14 Tage früher als in normalen Jahren zu pflanzen. Seit dem sind sie gut beschäftigt, denn die vielen Stürme haben die Schutzfolie auf den Kartoffeläckern mehrfach gelockert, sodass die Bauern sie immer wieder festmachen mussten.

Jetzt würden die Bauern auch gerne die späteren Sorten pflanzen, die nicht mit Folie geschützt werden, können dies aber nicht, weil die Böden zu nass und die Temperaturen noch zu niedrig sind. Sollte das Wetter, wie vorhergesagt, über Ostern weiterhin kühl und nass bleiben, könnte es spät werden mit dem Kartoffelpflanzen, denn selbst bei Sonnenschein trocknen die nassen Böden einige Tage, bevor die Bauern mit dem Traktor auf den Acker fahren können.

Beim Raps sind die Unterschiede regional sehr groß. Auf guten Böden steht auch der Raps gut da. Er hat schon eine erste Stickstoffdüngung bekommen und ist normal entwickelt. Auf schweren, tonigen Böden, die besonders nass sind, ist der Raps noch nicht so weit entwickelt, kann dies aber bis zur Ernte im Sommer noch aufholen.

Auch die Wiesen und Weiden in NRW sind zu nass. Das Grünland sieht zwar gut aus und ist zum Teil auch schon gedüngt, zum Beispiel mit Gülle. Bevor die ersten Kühe aber auf die Weide dürfen, ist auch hier noch Sonnenschein nötig, damit die Weiden trocknen und die Kühe nicht die wertvollen Gräser zertreten, die sie die Saison über fressen sollen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 18.03.2008