Höhere Winterverluste bei Bienen in NRW

Bienenkönigin mit VolkBild vergrößern

Das Bieneninstitut der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen meldet Überwinterungsverluste bei Bienenvölkern in NRW. Um die Situation besser beurteilen zu können, ermitteln zurzeit das Bieneninstitut in Münster und das Bieneninstitut in Mayen per Internetumfrage bei den Imkern die genauen Winterausfälle.

Normalerweise liegen die Verluste über Winter bei den Bienen bei etwa zehn Prozent; in diesem Jahr könnten es bis zu 30 Prozent sein. Das wird die Umfrage in etwa zwei Wochen zeigen. Erste Meldungen zeigen große Unterschiede. Einige Imker und Imkervereine haben keine Probleme und andere Totalausfälle.

Die genauen Ursachen sind schwer zu ermitteln. Die lange Brutperiode bis in den Spätherbst 2007 hat die Winterbienen stark belastet. Die Varroamilbe, ein Parasit, der sich in der Bienenbrut vermehrt und zum Absterben der Völker führen kann, konnte sich noch bis in den Dezember hinein entwickeln und die Bienen schädigen. Geschädigte Bienen überleben die mehrmonatige Winterpause nicht.

Auch die Imker und Bienen warten auf wärmeres Wetter. Steigen die Temperaturen auf mehr als zehn Grad fliegen die Bienen zum Nektarsammeln oder zu Reinigungsflügen aus, bei denen die geschwächten Bienen den Stock verlassen und außerhalb des Stockes sterben. Dann kann der Imker die genauen Verluste abschätzen. Bei gutem Witterungsverlauf im Mai oder Juni können die Imker neue Völker bilden und eventuelle Winterverluste ausgleichen.

In Nordrhein-Westfalen widmen sich mehr als 9 000 Imker mit 61 000 Völkern der Bienenzucht. Sie produzieren jährlich etwa 1 800 Tonnen Honig mit einem Marktwert in Höhe von mehr als 15 Millionen Euro.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 02.04.2008