Imker mit Frühtracht zufrieden

Bienen auf einem RahmenBild vergrößern

Die Imker in NRW atmen auf: Die Befürchtung, dass es wegen der schleppenden Frühjahresentwicklung der Bienenvölker eine drastisch schlechte Honigernte im Juni geben könnte, hat sich nicht bestätigt. Die Frühtrachtergebnisse sind besser als erwartet, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Nach einer Blitzumfrage der Bieneninstitute Mayen, Münster, Veitshöchheim, an der sich vorwiegend Imkereien in Rheinland-Pfalz, Nordrhein-Westfalen, Bayern und dem Saarland beteiligten, haben die Bienen im Durchschnitt 17,3 Kilo Honig je Volk eingetragen.

Zurzeit ernten die Imker den Sommerhonig. Was der Sommer mit Robinie, Linde, Klee, Brombeeren und Himbeeren gebracht hat, muss noch ermittelt werden. Vermutlich werden es erneut etwa 20 Kilo je Volk sein. Von Mitte Juli an finden die Bienen nur noch wenige Blüten. Die Arten, an denen Bienen Pollen sammeln können, sind verblüht. Der Höhepunkt der Volksentwicklung ist um diese Zeit überschritten und alles, was die Bienen jetzt noch an Nahrung finden, verbrauchen sie selbst. Um gesunde Bienen für einen langen Winter zu erbrüten, benötigen die Bienen ein reiches Pollenangebot. Landwirte, die Senf oder die violett-blühende Phacelia, auch Büschelschön genannt, für die Gründüngung nach der Getreideernte einsäen, schaffen damit zusätzliche Nahrungsquellen für die Bienen. Die Blüten dieser Pflanzen bringen reiche Pollen- und Nektartracht, was die Gesundheit der Bienen fördert.

Die Deutschen sind Weltmeister im Honigkonsum. Mehr als ein Kilogramm des süßen Brotaufstriches verzehrt jeder Bundesbürger im Jahr. Ein Fünftel davon produzieren die etwa 90 000 Imker in Deutschland. In NRW betreuen etwa 9 000 Imker 61 000 Völker. Die fleißigen Bienen produzierten in NRW im vergangenen Jahr 2 700 Tonnen Honig im Wert von mehr als 20 Millionen Euro. Wer deutschen Honig kauft, hilft dem Imker, sein Auskommen zu finden, unterstützt die regionale Vermarktung, fördert die Flora der heimischen Lebensräume, genießt eine einzigartige Geschmacksvielfalt und ernährt sich gesund.

80 Prozent der Kultur- und Wildpflanzen müssen durch Bienen bestäubt werden, um Früchte auszubilden. Ohne Bienen gibt es kein Obst. Die heimischen Imker stellen mit ihren Bienen Bestäuber für diese Kulturpflanzen bereit.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 30.07.2008