Gute Getreideernte in NRW

Getreideernte mit Claas-MähdrescherBild vergrößern

Mit durchschnittlich 7,9 Tonnen je Hektar liegt das Ergebnis der Getreideernte in Nordrhein-Westfalen fast 25 Prozent über dem Ergebnis des Vorjahres, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Dabei ist zu beachten, dass die Ernte 2007 eine der schlechtesten der vergangenen 15 Jahre war. Im Vergleich zum Durchschnitt der vorigen sechs Jahre wurde eine Steigerung von 9,9 Prozent im Rheinland und in Westfalen-Lippe erzielt.

Insgesamt haben die Bauern in Nordrhein-Westfalen in den vergangenen sieben Wochen auf etwa 575 200 Hektar Fläche etwa 4,53 Millionen Tonnen Getreide geerntet. In Westfalen-Lippe wurden 3,16 Millionen Tonnen von 414 080 Hektar geerntet. Im Rheinland waren es 1,37 Millionen Tonnen von 161 143 Hektar. Diese Steigerung ist neben den guten Erträgen auch auf eine Ausdehnung der Getreideanbaufläche um 4,6 Prozent zurückzuführen, da die Verpflichtung zur Flächenstilllegung von der EU aufgehoben wurde.

Die Ernte wurde durch das unbeständige Wetter erschwert. Immer wieder führten anhaltende Regenfälle zu einem verzögerten Erntebeginn und zu ständigen Unterbrechungen. Deshalb entspricht die Qualität teilweise nicht mehr in vollem Umfang den Anforderungen speziell beim Brotgetreide, so dass die Qualität der Ernte insgesamt nur als befriedigend eingestuft wird.

Ohne Ausnahme gab es bei allen Getreidearten höhere Hektarerträge gegenüber 2007 sowie auch im sechsjährigen Vergleich. Beim Winterweizen, mit 290 750 Hektar die wichtigste Getreideart, liegt der Ertrag voraussichtlich mit 8,95 Tonnen je Hektar knapp 23 Prozent höher als im Vorjahr. Etwa 2,6 Millionen Tonnen wurden eingefahren. Die Wintergerste legte ebenfalls um 23 Prozent zu auf sieben Tonnen je Hektar. Beim Roggen stieg der Hektarertrag von 4,6 Tonnen im schlechten Vorjahr auf knapp 6,9 Tonnen. Der sechsjährige Durchschnitt wurde jedoch nur um 0,5 Tonnen oder neun Prozent überboten.

Triticale, eine Kreuzung aus Weizen und Roggen als Futtergetreide, konnte ebenfalls zulegen. Hier stieg der Ertrag auf sieben Tonnen oder gegenüber 2007 um ein Drittel. Hafer zeigte sich nur leicht verbessert. Mit 5,2 Tonnen liegt das Ergebnis zwar 20 Prozent über dem Jahr 2007, aber nur 3,5 Prozent über dem langjährigen Durchschnitt. Dieses trifft auch auf die Sommergerste zu, die als Braugerste den Rohstoff für Kölsch, Pils und Alt liefert. Die Qualitäten werden als gut eingestuft. Der Ertrag von vorläufig knapp 5,4 Tonnen je Hektar liegt ein Viertel höher als im Vorjahr. 83 000 Tonnen stehen für die Bierproduktion zur Verfügung.

Leider wird die Freude der Bauern über das insgesamt gute Ergebnis durch die aktuelle Preissituation getrübt. Derzeit liegen die Preise zwei bis drei Euro geringer als im Vorjahr. Bei Qualitätsmängeln sind Preisabschläge zu verkraften und gleichzeitig müssen die deutlich gestiegenen Düngemittel und Energiekosten aufgefangen werden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 03.09.2008