Landwirtschaftliche Selbstverwaltung - Modell für die Zukunft

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Johannes Frizen, ehemaliger Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen

„Die landwirtschaftliche Selbstverwaltung ist auch nach 110 Jahren ein geeignetes Instrument, um die Herausforderungen für den landwirtschaftlichen Berufsstand zu meistern.“ Das sagte der Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Johannes Frizen, anlässlich der Ortslandwirtetagung am Dienstag, 17. März, in Südlohn im Kreis Borken. Fast auf den Tag genau vor 110 Jahren hatten sich die landwirtschaftlichen Selbstverwaltungen Mitte März 1899 im Rheinland und in Westfalen gegründet.

Die landwirtschaftliche Selbstverwaltung sei ein Modell für die Zukunft der Agrarwirtschaft in NRW durch die starke Verankerung im Berufsstand und durch den direkten Zugang zu den Betrieben. Dass die Aufgaben des Landesbeauftragten als nachgeordnete Behörde für das Landwirtschaftsministerium und der Selbstverwaltung unter einem Dach wahrgenommen werden, ist für Frizen ein wesentlicher Vorteil, denn das ermögliche, über kurze Wege das umfangreiche Fachwissen und die Erfahrung zwischen beiden Bereichen auszutauschen. „Ein echter Standortvorteil für die Landwirtschaft in NRW.“

Mit dem neuen Beratungskonzept habe die Landwirtschaftskammer die Voraussetzung geschaffen, ihr Beratungsangebot unter veränderten Rahmenbedingungen wettbewerbsfähig zu gestalten. Die Möglichkeit, auf individuelle Kundenwünsche einzugehen, dem verstärkten Wunsch nach Einzelberatung zu entsprechen und individuelle Beratungskonzepte für den einzelnen Hof zusammenstellen zu können, böte gute Voraussetzungen, um auch hier im Wettbewerb bestehen zu können.

In den kommenden Jahren seien wichtige Aufgaben für die Landwirtschaftskammer zu bewältigen: Zunächst müsse die finanzielle Sanierung der Landwirtschaftskammer abgeschlossen und der Haushalt stabilisiert werden. Des Weiteren müssten die Abläufe innerhalb der Landwirtschaftskammer weiter optimiert werden.

Schließlich müssten neue Ideen entwickelt werden, um die Betriebe voran zu bringen. „Wir haben mehr als jede andere Organisation den direkten Kontakt zur Praxis und damit die Möglichkeit, sehr schnell auf Veränderungen und aktuelle Probleme zu reagieren“, sagte Frizen. Im Kontakt zur Praxis liege die große Chance, ziel- und praxisgerechte Konzepte zu entwickeln. Präsident Frizen: „Unsere Stärken sind Neutralität und Unabhängigkeit.“

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 17.03.2009