Maiswurzelbohrer jetzt auch am Niederrhein

Maiswurzelbohrer (Diabrotica virgifera Le Conte)Bild vergrößern
Käfer des Maiswurzelbohrers im Labor des Pflanzenschutzdienstes. Foto: Bernhard Rüb

Ein Exemplar des Westlichen Maiswurzelbohrers wurde am 25. August in einer Falle des Pflanzenschutzdienstes NRW auf einem Maisacker in Straelen-Herongen gefunden. Damit gibt es nur drei Wochen nach dem ersten Fund in Köln-Wahn bereits den zweiten Fall des gefährlichen Maisschädlings in Nordrhein-Westfalen.

Der Käfer ist der bedeutendste Maisschädling in Nordamerika und wurde von der Europäischen Union als Quarantäneschaderreger eingestuft. Entsprechend den Vorgaben der Europäischen Union hat der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen die Bekämpfung organisiert mit dem Ziel, den Schädling auszurotten. Dazu wurde in beiden Fällen eine Befallszone von 1 km um den Fundort ausgewiesen. In dieser Zone werden alle Maisflächen unmittelbar mit einem Insektizid behandelt. Der Anbau von Mais ist in dieser Zone zwei Jahr lang verboten. In einer Sicherheitszone mit einem Radius von 5 km um den Fundort ist der Anbau von Mais nach Mais verboten. Die Fläche in Straelen-Herongen liegt in unmittelbarer Nähe zur niederländischen Grenze. Deshalb wurden auch die niederländischen Behörden in die Bekämpfung eingebunden.

Die ausgewachsenen Käfer sind grüngelb und 4 bis 7 mm groß. Die Käfer treten ab Ende Juli bis Anfang August in den Maisfeldern auf und fressen an den Blättern und den Narbenfäden der Kolben. Den größten Schaden richten die Larven des Käfers an, die im Frühjahr aus den im Boden abgelegten Eiern schlüpfen und an den Maiswurzeln fressen, bis die Pflanzen umfallen. Dabei sind Ertragsausfälle von 15 bis 30 %, im Extremfall bis 80 % möglich.

In Deutschland wurde der Westliche Maiswurzelbohrer erstmals 2007 in Baden-Württemberg und Bayern gefunden. Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen beobachtet seit 1999 regelmäßig mit über 300 Lockstofffallen die für die Einschleppung als besonders gefährdet geltenden Flughäfen sowie Umschlagplätze für Bahn, LKW und Binnenschifffahrt. Außerdem stehen Fallen in allen Gebieten mit intensivem Maisanbau. Die Fälle in Köln-Wahn und Straelen-Herongen liegen in der Nähe eines Flughafens und eines LKW-Umschlagplatzes.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 01.09.2010