Gemeinsam gegen Nematoden

Schaden an Möhren durch NematodenbefallBild vergrößern
Geschädigte Möhren durch den Befall mit Nematoden. Foto: Johannes Kessler

Die Bekämpfung von Nematoden, winzigen Fadenwürmern, die das Gemüse schädigen, ist das Ziel eines deutsch-niederländischen Projektes, für das am 12. Oktober im niederländischen Vredepeel der Kooperationsvertrag unterzeichnet wurde. Die Projektpartner, das Julius-Kühn-Institut in Braunschweig, die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, drei niederländische Organisationen aus den Bereichen Pflanzenschutz und Gemüseverarbeitung sowie ein Möhrenerzeuger aus Willich, wollen in diesem Projekt Strategien entwickeln, um die Nematoden in Schach zu halten, die den Gemüseanbauern und -verarbeitern auf beiden Seiten der Grenze das Leben schwer machen.

Nematoden schwächen das Wachstum der Pflanzen und schädigen die Wurzeln durch den Entzug von Nährstoffen und Wasser. Die Folge sind geringe Erträge und Deformationen des Gemüses, zum Beispiel beinige Möhren. Gemüseflächen, die mit Nematoden verseucht sind, werden für den Anbau unbrauchbar und die Landwirte müssen auf andere Flächen ausweichen. Das führt, ebenso wie ein erhöhter Einsatz von Dünger und Pflanzenschutzmitteln, zu zusätzlichen Kosten und gefährdet auf Dauer die Gemüseproduktion im deutsch-niederländischen Grenzraum, die aufgrund ihrer Nähe zum Markt und hervorragender natürlicher Bedingungen eigentlich gute Entwicklungschancen hat.

Erprobt werden unter anderem alternative Anbauverfahren mit resistenten Zwischenfrüchten und Fangpflanzen, die die Nematoden im Boden anlocken und dann untergefräst werden, bevor das Gemüse ausgepflanzt wird. Ähnliche Verfahren haben sich bei Zuckerrüben seit Jahrzehnten bewährt. Getestet werden im Rahmen der Kooperation außerdem Pflanzen aus der Familie der Kreuzblütler, die zum Zeitpunkt der Blüte in den Boden eingearbeitet werden und dann beim Verrotten Gase frei setzen, die die Nematoden schädigen.

Das Projekt Pro Gemüse wird gefördert durch den Europäischen Fond für regionale Entwicklung und durch das Ministerium für Wirtschaft, Mittelstand und Energie, Nordrhein-Westfalen sowie die niederländische Provinz Limburg kofinanziert.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 14.10.2010