Honig aus Westfalen-Lippe: Spitze in Qualität und Menge

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Eine Rekordbeteiligung bei der Honigprämierung des Landesverbandes Westfälischer und Lippischer Imker gab es am vergangenen Sonntag in Rietberg im Kreis Gütersloh. Die 6 000 in Westfalen Lippe organisierten Imker stellten 1 193 Honiglose den kritischen Augen der Prüfer. Wie die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mitteilt, wurden noch nie soviel Honige von den Imkern aus Westfalen-Lippe eingereicht. Mit dieser riesigen Beteiligung ist die Honigbewertung in Westfalen- Lippe die größte in ganz Deutschland.

Vor der Prämierung waren die Honige von mehr als 30 anerkannten Honigprüfern des Landesverbandes Westfälischer und Lippischer Imker in der Landwirtschaftskammer in Münster bewertet worden. Dabei hatten die Gutachter knapp 2,6 Tonnen Honig zu bewegen. Für die hervorragende Qualität des westfälischen Honigs spricht die hohe Zahl an Goldmedaillen, die vergeben wurde. Die Hälfte der Honige erreichte Spitzenwerte: Insgesamt 506 goldene, 319 silberne und 259 bronzene Medaillen konnte der Verband verleihen.

Mit der Honigbewertung sollen vor allem die hohe Qualität regionaler Honige gesichert und die Imker geschult werden. Jährlich werden bis zu 600 Neuimker in den Landesverband aufgenommen, die erst nach einem Fachkundenachweis das Warenzeichen des Deutschen Imkerbundes nutzen dürfen.

Über die strengen Anforderungen des Deutschen Imkerbundes hinaus wurden die Honige auf Rückstände untersucht. Neben Varroaziden, die durch die Behandlung der Bienenvölker gegen die parasitische Milbe Varroa in den Honig gelangen können, bestimmen die Analytiker auch Rückstände aus dem Pflanzenschutz. Nur drei Prozent der Honige wiesen Rückstände aus der Varroabehandlung auf und dies mit weit unter dem Grenzwert liegenden Mengen.

Die Imker sind mit der Honigernte allgemein zufrieden. Deutschlandweit lagen die Erträge der Sommertrachternte bei durchschnittlich 27,9 Kilogramm. Überdurchschnittliche Erträge, 30,2 Kilo je Bienenvolk, konnten die Imker in Nordrhein-Westfalen verzeichnen. Sie lagen deutlich vor ihren Kollegen aus den Honig-Hochburgen in Bayern und Baden-Württemberg. Im Regierungsbezirk Arnsberg waren es mehr als 37 Kilo je Volk, in Köln 30,6 Kilo, in Düsseldorf 27,5 Kilo und im Münsterland 26,9 Kilo je Volk. Die geringste Honigernte wurde im Regierungsbezirk Detmold mit 24,6 Kilo angegeben. Hier erreichten die Imker aus der Rapshonigernte im Frühjahr die höchsten Erträge. Zusammen mit der guten Frühtracht sind die Imker daher mit der Honigernte in 2010 zufrieden und bewerten die Gesundheit ihrer Völker auch leicht positiv. Das lässt auf eine gute Einwinterung der Bienenvölker hoffen.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 21.10.2010