Frostschäden an Gehölzen im Hausgarten

Rhododendron im SchneeBild vergrößern
Rhododendron im Schnee

Die strengen Fröste der vergangenen Wochen haben bei zahlreichen Gehölzarten zu erheblichen Schäden geführt, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Temperaturen von bis zu minus 20 Grad direkt über der Schneedecke haben insbesondere die Pflanzenteile geschädigt, die nicht durch Schnee bedeckt waren. Betroffen sind insbesondere immergrüne Laubgehölze, vor allem viele Kirschlorbeer-, Rhododendren- und Schneeballarten, aber auch andere Immergrüne.

Die jetzt bereits sichtbaren Symptome, wie braune Blattflächen oder eingerollte und vertrocknete Blätter, zeigen das Ausmaß in den Gärten. Auch ganze Pflanzenteile sind erfroren. Durch die sehr hohen Temperaturunterschiede an Baumstämmen sind Frostrisse nicht nur an Obstbäumen, sondern auch an Ahorn, Linde, Kastanie und anderen Baumarten zu befürchten. Mehr als zwanzig Grad Differenz zwischen Tages- und Nachttemperatur sind dafür verantwortlich. Die Frostrisse sind zumeist auf der Südseite zu finden, die der Sonne zugewandt ist. Selbst wenn Obstbäume gekalkt wurden, können an Kronenästen auch Frostrisse aufgetreten sein oder noch auftreten.

Nicht nur in Höhenlagen hat der über Wochen bis zu 10 Zentimeter tief gefrorene Boden bei immergrünen Laub- und Nadelgehölzen in einigen Lagen Blätter und Triebe vertrocknen lassen. Die Gehölze haben tagsüber stark Wasser verdunstet, konnten aber aus dem gefrorenen Wurzelbereich nicht ausreichend Nachschub ziehen. Die Schäden werden zum großen Teil bei Gehölzen erst in einigen Wochen und Monaten deutlicher zu sehen sein. Vorteil war in diesem Winter, dass eine dicke Schneedecke häufig ein sehr tiefes Einfrieren des Bodens, wie im Winter 2009/2010, verhindert hat.

Gehölze sind in Winterhärtezonen eingeteilt, um ihre Frosthärte zu beschreiben. Die in Nordrhein-Westfalen produzierten und zum Verkauf stehenden Gehölze sind so angepasst, dass sie einige Nächte Temperaturen von bis zu minus 17 Grad vertragen können, ohne dass es zu dauerhaften Schäden kommt. Bei Temperaturen von weniger als minus 17 Grad kommt es in der Regel zu größeren Schäden, die spätestens im Frühjahr zu sehen sind.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 19.01.2011