Noch knapp 36 000 Bauernhöfe in Nordrhein-Westfalen

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35 750 Bauernhöfe wurden 2010 in Nordrhein-Westfalen gezählt, 11 761 weniger als drei Jahre zuvor, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen nach einer Auswertung der vom Landesbetrieb Information und Technik durchgeführten großen Landwirtschaftszählung im vergangenen Jahr. Der rasante Rückgang der Zahl der Betriebe beruht diesmal nicht allein auf der Betriebsaufgabe, vielmehr wurde die statistische Methode geändert und erstmals Betriebe unter 5 ha nicht mehr erfasst. Bisher wurden nur Betriebe unter 2 ha landwirtschaftlicher Fläche in der Statistik nicht mitgezählt. Allein dadurch sind über 8 000 Betriebe durchs Raster gefallen. Tatsächlich aufgegeben wurden in den letzten drei Jahren 3 325 Höfe, was einer jährlichen Abnahmerate von 3 % und damit dem Durchschnitt früherer Jahre entspricht. Insgesamt gaben in den vergangenen Jahren im Rheinland 832 Betriebe auf, in Westfalen-Lippe machten 1 832 Betriebe zu.

Auffällig ist die deutliche Zunahme größerer Betriebe. Die meisten Betriebe mit 29 % bewirtschaften zwischen 20 und 50 ha. Zusammen bewirtschaften diese Betriebe aber nur noch 24 % der landwirtschaftlichen Fläche des Landes. Knapp 8 % beträgt bereits der Anteil der Betriebe mit 100 ha und mehr, die zusammen fast 30 % der landwirtschaftlichen Fläche bewirtschaften bei einer durchschnittlichen Größe von 152 ha je Betrieb. Der höchste Anteil an Betrieben mit über 100 ha wurde im Regierungsbezirk Köln mit 13 % gezählt. Kleinbetriebe unter 20 ha sind mit 45 % am stärksten im Regierungsbezirk Detmold vertreten. Der Durchschnittsbauernhof in NRW hat eine Größe von 41 ha.

Im Rheinland beträgt der Anteil der Haupterwerbsbetriebe 64 %, in Westfalen-Lippe dagegen nur 49 %. Nur 54 % der 33 752 Familienbetriebe wirtschaften im Haupterwerb. 15 620 Betriebe werden im Nebenerwerb geführt, davon fast 12 000 in Westfalen-Lippe.

Auf Platz 1 bei der Zahl der landwirtschaftlichen Betriebe in den Kreisen steht der Kreis Borken mit 2 853 Betrieben, knapp gefolgt vom Kreis Steinfurt mit 2 791 Bauernhöfen. Schlusslicht bei den Kreisen ist der Kreis Mettmann, wo nur noch 288 Bauernhöfe übriggeblieben sind. Auf den vorletzten Plätzen stehen der Rheinisch-Bergische Kreis mit 358 und der Ennepe-Ruhr-Kreis mit 359 Betrieben.

Bei den kreisfreien Städten führt die Stadt Münster mit 355 Bauernhöfen klar an der Spitze vor Hamm mit 257 Betrieben. Die Stadt Köln ist mit nur noch 91 Bauernhöfen erstmals unter 100 gefallen und wird jedenfalls in diesem Punkt von Düsseldorf klar übertroffen, wo es immer noch 127 landwirtschaftliche Betriebe gibt. Schlusslicht bei den kreisfreien Städten bilden die Ruhrgebietsstädte Oberhausen und Herne mit jeweils 17 Höfen. Auf dem vorletzten Platz liegt die ehemalige Bundeshauptstadt Bonn, wo es nur noch 37 landwirtschaftliche Betriebe im Stadtgebiet gibt.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 13.07.2011