Hohe Auszeichnung für Schafzüchter aus Ahlen

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Schaf-Züchter Bernhard Brüggemann (rechts) wurde mit dem Hans von Bemberg-Preis ausgezeichnet. Mit dem Texelzüchter freuen sich seine Ehefrau Christel (2. von rechts), Präsident Johannes Frizen (3. von rechts) und die Kinder des Ehepaares Brüggemann, Daniela (links) und (2. Reihe von links) Christian, Ingo mit Benjamin und Dominik.

Der Hans-von-Bemberg-Preis für die beste tierzüchterische Leistung des Jahres 2010 geht an Bernhard Brüggemann aus Ahlen im Kreis Warendorf. Wie der Präsident der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen, Johannes Frizen, anlässlich der Preisverleihung erklärte, hat sich Bernhard Brüggemann mit großem Engagement für die Zucht der Texel-Schafe eingesetzt. „Die Jury hat als Preisträger für 2010 den Texel-Züchter, Bernhard Brüggemann aus Ahlen, vorgeschlagen und dabei herausgestellt, dass er mit seinen züchterischen Leistungen und Erfolgen die Anforderungen an einen Hans von Bemberg-Preisträger in besonderer Weise erfüllt“, sagte Frizen.

Es sei ihm eine Ehre, Bernhard Brüggemann die hohe Auszeichnung überreichen zu dürfen, sagte Präsident Frizen, und wies darauf hin, „dass der Preis eigentlich dem Ehepaar Christel und Bernhard Brüggemann gelten müsste, denn beide haben gemeinsam die Tiere aufgezogen und gepflegt, die wichtigen züchterischen Entscheidungen getroffen, die Schafe für Ausstellungen ausgesucht und darauf vorbereitet, präsentiert und beide gemeinsam haben ihre Erfolge gefeiert“.

Bernd Brüggemann begann mit der Texelzucht am 1. Dezember 1976 als zweiten Betriebszweig neben der im landwirtschaftlichen Haupterwerb betriebenen Schweinemast, die inzwischen aufgegeben wurde. Betrachtet man die Prämierungs- und Verkaufsveranstaltungen auf Landes- und Bundesschauen der vergangenen 20 Jahre, so zählt Bernd Brüggemann zu den erfolgreichsten bundesdeutschen Schafzüchtern insgesamt. Die Familie Brüggemann hält 100 Mutterschafe und vier Zuchtböcke.

Er hat die Texelzucht auf Landesebene und darüber hinaus auf Bundesebene geprägt. Die drückt sich auch in den Verkaufszahlen bei den jährlich stattfindenden NRW-Schaftagen aus. Grundlagen für seine züchterischen Erfolge bildeten die intensive Beteiligung an den Leistungsprüfungen. Inzwischen nutzt Brüggemann mit der Ultraschallmessung bei den Tieren ein modernes Instrument der Feldprüfung. In jüngster Zeit hat der Züchter begonnen, seine Zuchttiere weitgehend molekulargenetisch untersuchen zu lassen. Dabei geht es um die erbliche angeborene Blindheit der Lämmer.

Bernd Brüggemann war von Mitte der 80er Jahre bis zur Fusion der nordrhein-westfälischen Schafzuchtorganisationen im Jahr 2005 stellvertretender Vorsitzender des Landesverbandes Westfälischer Schafhalter und gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender der Vereinigung Westfälischer Herdbuch-Schafzüchter. Nach der Fusion wurde er zum Delegierten des Schafzuchtverbandes NRW und der Schafzüchtervereinigung NRW sowie auf Vorschlag der Texelzüchter zum Mitglied des Zuchtausschusses gewählt. Auf Bundesebene war er Gründungsmitglied des Vereins Texelschafe Deutschland, der im Jahr 2008 gegründet wurde, und gab diesem Verein in den ersten beiden Jahren Starthilfe als stellvertretender Vorsitzender.

Der undotierte Hans-von-Bemberg-Preis hat eine mehr als 50-jährige Tradition und wird einmal jährlich von der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen für Höchstleistungen auf dem Gebiet der Tierzucht verliehen. Hans von Bemberg war ein Rinderzüchter aus Flamersheim im Kreis Euskirchen, der sich unter anderem als Vorsitzender des Rheinischen Verbandes für Tieflandrinderzucht einen herausragenden Namen gemacht hat. Er verstarb 1958.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 15.07.2011