Getreideernte in NRW hat begonnen

Getreideernte mit Claas-MähdrescherBild vergrößern

Seit Mitte dieser Woche rollen in Nordrhein-Westfalen die Mähdrescher. Damit startet die Getreideernte in diesem Jahr etwa eine Woche später als im langjährigen Durchschnitt, teilt die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit. Im Rheinland läuft die Ernte bereits am Niederrhein und in der Köln-Aachener Bucht, in Westfalen-Lippe werden erste Felder im nördlichen Westfalen auf den leichten Böden gedroschen.

Zunächst steht die Ernte der Wintergerste an. Mit etwa 160 550 Hektar ist sie die zweitwichtigste Getreideart auf Nordrhein-Westfalens Äckern. Die Ernte des Winterweizens, mit rund 284 000 Hektar die wichtigste Getreideart in Nordrhein-Westfalen, beginnt voraussichtlich in zwei bis drei Wochen.

Als nächstes stehen dann Sommerweizen, Sommergerste, Triticale, eine Kreuzung aus Roggen und Weizen, Hafer und Raps auf dem Speiseplan der Mähdrescher. Insgesamt werden in Nordrhein-Westfalen 531 700 Hektar Getreide - ohne Mais - und 69 000 Hektar Raps angebaut.

Die Aussichten für die Getreideernte in Nordrhein-Westfalen sind überwiegend gut. Dazu beigetragen hat vor allem der Regen, der nach einem recht trockenen Frühjahr gerade noch rechtzeitig eingesetzt hat. Die alte Bauernregel, nach der ein kühler und nasser Mai den Bauern Scheune und Fass füllt, hat damit erneut ihre Gültigkeit bewiesen. Eine Ausnahme bilden nach Schätzungen der Landwirtschaftskammer die rund 60 000 bis 70 000 Hektar Getreideflächen in Nordrhein-Westfalen, auf denen das Wintergetreide die starken Fröste Ende Februar nicht überlebt hat. Auf diesen Äckern mussten die jungen Getreidepflanzen untergepflügt werden und stattdessen Sommergetreide neu ausgesät werden. Dies verursacht nicht nur zusätzliche Kosten, die Sommergetreidearten, wie Sommerweizen und Sommergerste, bringen auch deutlich niedrigere Erträge als Wintergetreide.

Um die überwiegend gute Ernte auch einfahren zu können, benötigen die Landwirte jetzt unbedingt einige Wochen mit überwiegend trockenem Wetter. Die Aussichten für nächste Zeit sind erst einmal nicht besonders gut, Regenschauern in kurzen Abständen verhindern, dass die reifen Getreidebestände abtrocknen können und machen die Getreideernte damit unmöglich. Kräftige Gewitterschauer in Verbindung mit Sturmböen und Hagel können in wenigen Minuten eine fast schon sicher geglaubte gute Ernte zerstören.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 05.07.2012