Kurze Spargelsaison in NRW

Spargelstecherin bei der Ernte

Die Spargelsaison endet traditionell am 24. Juni. Dieses Jahr mussten die nordrhein-westfälischen Spargelbauern und Verbraucher Geduld aufbringen, so die Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen. Während der Spargel in normalen Jahren Anfang April seine Köpfchen durch die Erde steckt, wurden in diesem Jahr erst um den 20. April die ersten Stangen geerntet. Nur durch den Einsatz von Minitunneln über den Spargeldämmen konnten die Spargelanbauer im April mit der Ernte beginnen. Die vorwiegend wechselhafte, kühle Witterung ließ die Temperaturen im Spargeldamm nur zögerlich ansteigen und sorgte auf diese Weise für ein langsameres Wachstum der Stangen.

Im gesamten April und Mai lagen die Temperaturen nur einige Tage über 20 °C. Daher fiel die Ernte in dieser Saison insgesamt unterdurchschnittlich aus. Die Nachfrage nach den edlen Stangen wurde anscheinend auch durch das kühle Wetter von Ende April bis Ende Mai beeinflusst; die Kunden verhielten sich beim Spargelkauf eher zurückhaltend. Das Preisniveau für deutschen Spargel lag im Durchschnitt zwischen sieben und neun Euro pro Kilo für die erste Klasse.

Nun hat für das königliche Gemüse die Erholungszeit begonnen. In den nächsten drei Monaten schießt der Spargel und bildet im Laub mit Hilfe des Sonnenlichtes Energiereserven, die ab September in die Speicherwurzeln eingelagert werden. Dieser Vorrat sichert die Ernte für die Spargelsaison 2014. Daran ändert sich auch in diesem Jahr nichts. Da die Tageslänge von nun an wieder abnimmt, können die Spargelbauern nicht bis in den Juli hinein Spargel ernten, wenngleich der ein oder andere Spargelbauer noch bis zum letzten Juniwochenende weiter ernten wird. Gerne hätte der Spargel in den nächsten Tagen sonniges warmes Wetter zum Austreiben. Leider meldet der Wetterdienst nur Temperaturen unter 20 °C, was dazu führt, dass die Spargelpflanze noch etwas mehr Zeit zur Laubbildung benötigt.

Die Deutschen verzehren nach wie vor mit mehr als 90 Prozent am liebsten Bleichspargel. Grünspargel spielt im Gegensatz zu anderen europäischen Staaten, wie Frankreich und Großbritannien, hier weiterhin nur eine untergeordnete Rolle. In NRW bauen circa 420 landwirtschaftliche Betriebe das leckere Gemüse an.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 24.06.2013