Herkulesstauden frühzeitig bekämpfen

Herkulesstaude im JuniBild vergrößern
Im Juni ist die Herkulesstaude (Heracleum mantegazzianum) gut an der Blüte zu erkennen, für eine sinnvolle Bekämpfung ist es sehr spät.

Nach dem milden Winter beginnt auch die Herkulesstaude dieses Jahr einige Wochen früher mit dem Wachstum. Es ist mit einem schnellen Austrieb der Herkulesstauden aus den im Vorjahr angelegten Speicherwurzeln zu rechnen. Ihre große Blattmasse bildet die Pflanze im April und Mai; im Juni schiebt sie den gewaltigen Blütenstängel drei bis vier Meter in die Höhe. Dann ist die Herkulesstaude zwar besonders gut zu erkennen, für eine sinnvolle Bekämpfung ist es aber schon recht spät. Denn die alten Pflanzen sterben nach der Blüte ab, die Samen reifen sehr schnell und fallen aus. Eine geplante und effektive Bekämpfung muss also jetzt im Frühjahr beginnen und möglichst vor der Blüte im Juni abgeschlossen sein.

Der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen hat gemeinsam mit einigen Kommunen und Kreisen sowie dem Landesbetrieb Straßen NRW ein Informationsblatt zusammengestellt, siehe unten. In einer Präsentation werden auch die verschiedenen Möglichkeiten der Bekämpfung erklärt. Sehr effektiv lassen sich Einzelpflanzen bis hin zu mittleren Beständen mit einem scharfen Spaten etwa 10 bis 15 cm unter der Bodenoberfläche ausstechen.

Der Riesen-Bärenklau, auch Herkulesstaude genannt, breitet sich seit Jahren immer stärker aus. Die Staude vermehrt sich durch 10 000 bis 50 000 Samen, die bis zu zehn Jahren keimfähig sind. Diese leichten und schwimmfähigen Samen werden besonders entlang der Gewässer mit den Überschwemmungsgebieten sowie durch Verwirbelung entlang der Straßen und Gleise verbreitet. Die Zunahme an Brachflächen, Uferrandstreifen und Industriebrachen fördert die Ausbreitung, wenn dort nicht konsequent die ersten Pflanzen bekämpft werden. Durch eine dichte Grasnarbe lassen sich die am Boden liegenden Samen, die zum Keimen Licht brauchen, gut unterdrücken, teilt der Pflanzenschutzdienst der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen mit.

Neben der Verdrängung der heimischen Flora und Fauna sowie den Erosionsschäden an Gewässern rückt insbesondere die gesundheitliche Gefahr für den Menschen in den Vordergrund. Der Saft aller Pflanzenteile enthält photosensibilisierende Substanzen, Furanocoumarine, die in Verbindung mit der UV-Strahlung des Sonnenlichtes zu schweren, verbrennungsähnlichen Erscheinungen auf der Haut führen können. Die größte Gefährdung besteht 30 Minuten bis zwei Stunden nach Hautkontakt. Symptome, wie Hautrötungen, entstehen nach etwa 24 Stunden. Betroffene Stellen heilen erst nach Wochen ab; oft bleiben jahrelang Pigmentstörungen zurück. Daher muss bei der Bekämpfung der Herkulesstaude unbedingt auf den Körperschutz geachtet werden.

Pressemeldung der Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen vom 02.04.2014