Einsatz von Ackerbohnen und Lupinen zur Eiweißversorgung der Milchkuh

Kühe am Fressgitter

In ökologisch wirtschaftenden Betrieben ist die Protein- bzw. Stickstoffversorgung häufig marginal, da die heimischen Proteinfuttermittel wie Ackerbohnen und Lupinen aus biologischem Anbau knapp und teuer sind. Insbesondere vor dem Hintergrund der "100 % Bio-Fütterung" entfällt der Einsatz von konventionellem Biertreber. Daher stellt sich die Frage nach der Vorzüglichkeit von Ackerbohnen und Lupinen bei knapper N-Versorgung.

 

Hypothese:

Gegenüber Ackerbohne hat die Blaue Süßlupine einen höheren Proteingehalt und einen höheren UDP-Wert. Bei knapper Proteinversorgung ist vor allem die Menge des gebildeten Mikrobenproteins für die nXP-Versorgung von zentraler Bedeutung. Unter guten ruminalen Fermentationsbedingungen bedingt durch eine ausreichende Menge an unbeständiger Stärke und Zucker werden nur geringe Unterschiede in der nXP-Menge erwartet, so dass bei der Verfütterung von Ackerbohnen und Lupinen auf gleichem N-Niveau keine Unterschiede in den Leistungsparametern resultieren.

Versuchsstart:

Februar 2005

Versuchsende:

Dezember 2005

Versuchsaufbau:

DerFütterungsversuch wird mit Ackerbohnen und Lupinen als alleinige Eiweißträger im Milchleistungsfutter durchgeführt. Die Kraftfutter weisen die Energiestufe > 3 auf mit einem Proteingehalt von 170 g/kg Futter. Die Mischration aus Kleegrassilage, Maissilage und Milchleistungsfutter ist für 25 kg ECM je Kuh und Tag ausgelegt. Für Milchleistungen oberhalb von 25 kg ECM für Kühe und 21 kg ECM für Färsen wird das Milchleistungsfutter nach Leistung zugeteilt Die Herde wird in zwei vergleichbare Gruppen á 20 Tiere eingeteilt. Die Einteilung erfolgt nach den Kriterien:

  • Laktationsnummer,
  • Laktationstag,
  • Milchmenge
  • Lebendmasse

Ausscheidende Tiere werden durch Färsen ersetzt.

Datenerfassung:

  • Futteraufnahme: täglich
  • Milchmenge und Inhaltsstoffe: 14-tägig
  • Lebendmassen: 3 x im Versuchszeitraum
  • RFD-Messung bzw. BCS-Noten: alle vier Wochen
  • Fruchtbarkeitsdaten: Versuchsende

Futteranalysen:

Grobfutter, Einzelkomponenten Ackerbohnen, Lupine, Milchleistungsfutter: HFT und Verdaulichkeitsbestimmung am Hammel Ackerbohne, Lupine, MLF, Kleegrassilage und Maissilage : UDP und nXP-Bestimmung im Institut für Tierernährung der Uni Bonn

Beteiligungen:

  • Landwirtschaftskammer Nordrhein-Westfalen: Dr. Martin Pries, Annette Menke, Anja Hauswald, Heinz-Günter Gerighausen, Hendrik van de Sand, Michael Berntsen
  • Fachhochschule Südwestfalen, Fachbereich Agrarwirtschaft, Soest: Prof. Dr. Mechthild Freitag, Diplomand